Das Absenken der Heizkurve ist ein effektiver Weg, um Ihre Heizkosten zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Aber was genau ist eigentlich eine Heizkurve? Was passiert, wenn ich diese absenke? Und wie genau gehe ich dabei vor? Das alles erfahren Sie hier. Unser Tipp: Jetzt Heizung optimal einstellen und in der kalten Jahreszeit Geld und Energie sparen!
Was genau ist eigentlich eine Heizkurve?
Die Heizkurve einer Heizanlage bestimmt, wie hoch die Vorlauftemperatur des Heizwassers bei einer bestimmten Außentemperatur sein soll. Trägt man für jede Temperatur die gewünschte Vorlauftemperatur der Heizung in ein Diagramm ein, entsteht die charakteristische Kurve. Eine Absenkung dieser Kurve kann erhebliche Vorteile mit sich bringen. Doch warum ist das so und wie viel kann man dadurch tatsächlich einsparen?
Warum die Heizkurve absenken?
Eine zu hohe Vorlauftemperatur führt theoretisch dazu, dass Räume stärker erhitzt werden, als es für eine angenehme Raumtemperatur nötig wäre. Verhindert wird dies im Alltag dadurch, dass die Thermostate der Heizkörper den weiteren Zufluss von Heizwasser stoppen, sobald die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Der Raum wird also nicht weiter erwärmt, auch wenn die Vorlauftemperatur an sich eine höhere Raumtemperatur erzeugen würde. Wenn Sie also die Heizkurve senken, wird nicht unnötig eine hohe Vorlauftemperatur erzeugt – und Sie sparen Geld und Energie
Vorteile einer geringeren Vorlauftemperatur:
Energieeinsparung: Es wird weniger Energie benötigt, um das Heizwasser auf die benötigte Temperatur zu bringen.
Reduzierte Wärmeverluste: Je geringer der Temperaturunterschied zwischen Heizungssystem und Umgebung, desto niedriger sind die Verluste.
Effizienzsteigerung bei Brennwertgeräten: Oft kann der sogenannte Brennwerteffekt besser genutzt werden.
Vorbereitung für erneuerbare Energien: Das Absenken der Vorlauftemperatur kann den Einbau von Wärmepumpen oder anderen erneuerbaren Wärmeerzeugern vorbereiten. Denn: Eine möglichst geringe Vorlauftemperatur sorgt für deren energieeffizienten Betrieb.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Optimierung:
Eine witterungsabhängige Regelung ist vorhanden.
Ein hydraulischer Abgleich wurde durchgeführt, um sicherzustellen, dass die neue niedrigere Vorlauftemperatur für alle Räume und Heizkörper ausreicht.
Die Betriebsanleitung zur Steuerung der Heizung liegt vor.
Der Wärmeerzeuger ist ein Niedertemperaturkessel, ein Brennwertkessel oder eine Wärmepumpe.
So geht’s:
Die Anpassung der Heizkurve erfolgt in mehreren Schritten. Im Winter ist die Neigung der Heizkurve anzupassen, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Dabei sollten die Einstellwerte in kleinen Schritten und mit zeitlichem Abstand (ca. 24 Stunden) voneinander geändert werden. So kann man die Auswirkungen am besten beurteilen und feststellen, ob die benötigte Raumtemperatur noch erreicht wird.
Einsparpotenzial:
Durch die Optimierung der Heizkurve und die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs können Sie Einsparungen von bis zu 20 Prozent erzielen. Eine qualifizierte Heizungsberatung kann hierbei unterstützen.
Fazit:
Das Absenken der Heizkurve ist ein effektiver Weg, um Ihre Heizkosten zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Nutzen Sie die kalte Jahreszeit, um Ihre Heizung optimal einzustellen und profitieren Sie von den Vorteilen einer effizienten Heizungsanlage.
Eine praktische Anleitung zum Einstellen der Heizkurve, haben unsere Kolleg:innen der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) erarbeitet. Sie finden das Faktenpapier hier: Faktenpapier Heizkurve KEAN