
1. Verbrauch senken und Wohnwert steigern
Hausbesitzende wissen: Die umfassende energetische Sanierung eines Hauses kann bis zu 70 Prozent der Energie für Heizung und Warmwasser sparen. Aber auch weniger aufwändige Maßnahmen tragen dazu bei, weniger Öl, Gas und Strom zu verbrauchen. Sie erhöhen gleichzeitig die Wohnqualität und den Wert des Hauses – und rechnen sich. Auch sind sie wichtig für den Weg der Region Hannover zur Klimaneutralität 2035.
2. Fenster abdichten, Rohre dämmen
So kann es viel bringen, das Haus an sensiblen Stellen abzudichten. Das gelingt mit wenigen Handgriffen: An zugigen Fenstern lassen sich (neue) Gummidichtungen anbringen. Sie reduzieren den Luftaustausch zwischen Innen und Außen. Spezielle Bürstenabdichtungen an den Türen leisten ebenfalls einen Beitrag dazu, die Kaltluft draußen zu halten.
Bares Geld kann auch die Wärmedämmung von Warmwasser- und Heizungsrohren im unbeheizten Raum einsparen: umgerechnet auf den Meter Leitung mitunter mehr als zehn Euro jährlich. Die Umsetzung ist einfach: Vorgefertigte aufgeschlitzte Schaumstoffrohre werden um die Leitungen herumgelegt. Für die Pumpen, Armaturen und Ventile des Warmwasserkreislaufs gibt es Dämmschalen. Wichtig ist es, auch, die Schlitze nach Ummantelung mit dem passenden Isolierband zu vervollständigen. Falls man das vergisst, lässt sich die Dämmung mit einer Winterjacke vergleichen, bei der der Reisverschluss nicht geschlossen ist.
3. Heizung fit machen
Heizungen werden über Thermostate gesteuert. Diese regeln die Raumtemperatur. Dafür dürfen sie nicht durch Gardinen, Verkleidungen oder Möbel verbaut sein. Nur dann kann die Warmluft ungehindert zirkulieren und die Thermostate die tatsächliche Raumtemperatur erfassen. Es gibt inzwischen digitale, unkompliziert zu installierende Regler, die die Temperatur automatisch steuern. Das kann mehr als zehn Prozent Energie einsparen.
Problematisch sind ungeregelte Heizungspumpen. Sie lassen das Warmwasser zwischen Heizkessel und Heizkörpern rund um die Uhr zirkulieren. Die Pumpen machen daher teilweise bis zu zehn Prozent der im Zusammenhang mit der Heizung anfallenden Stromkosten aus. Abhilfe schafft hier eine Hocheffizienzpumpe, die nur nach Bedarf arbeitet.
Optimal ist es, wenn man den Pumpeneinbau mit einem staatlich geförderten hydraulischen Abgleich kombiniert: Ein Fachbetrieb ermittelt den Wärmebedarf der Räume und stellt dann die Heizung so ein, dass die Wärme gleichmäßig im Haus verteilt wird. Das verhindert überhitzte Zimmer und reduziert gleichzeitig Pumpleistung und Vorlauftemperatur. So können diese Energiekosten um bis zu 15 Prozent sinken.
4. Dämmen in Eigenleistung
Außenwände sollten generell von Fachleuten gedämmt werden. Die Dämmung der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke hingegen können Hausbesitzende mitunter in Eigenleistung vornehmen. Das Ergebnis: weniger Wärmeverluste nach oben, wärmere Füße im Erdgeschoss und geringere Energiekosten. Rund 15 Prozent der Wärme entweichen über den Keller, 20 Prozent übers Dach.
Unser Tipp: Um Ihr Haus zukunftsfähig zu machen, fragen Sie eine:n Bausachverständigen oder Energieberatenden um Rat. Diese Fachleute können beurteilen, welche Maßnahmen am besten zu Ihrer Immobilie passen, wovon man wegen Schimmelgefahr besser die Finger lassen sollte – und was in Eigenleistung möglich ist. Entsprechend qualifizierte Fachkräfte können auch einen – übrigens staatlich geförderten – individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) für Sie erstellen. Er gibt einen Überblick über den Baubestand, lohnende Sanierungsmaßnahmen, die empfehlenswerte zeitliche Reihenfolge und die voraussichtlichen Kosten. Sie finden diese über die so genannte Energie-Effizienz-Expertenliste.