Die energetische Sanierung von Gebäuden bietet nicht nur Vorteile für den Klimaschutz, sondern auch wirtschaftliche Einsparpotenziale für Hausbesitzende. Entsprechende Sanierungsmaßnahmen sind zwar mit zum Teil hohen Anschaffungskosten verbunden, durch die Einsparungen amortisieren sich die Investitionen jedoch je nach Maßnahme und Gebäude nach einer gewissen Zeit.

Einsparpotenziale von Dämmmaßnahmen
Dämmmaßnahmen tragen dazu bei, den Wärmeverlust eines Gebäudes und damit den Heizenergiebedarf zu reduzieren. Es gibt verschiedene Dämmmaßnahmen, die je nach Gebäudezustand und individuellen Bedürfnissen sinnvoll sind.
Dachdämmung
Eine Dachdämmung hat zum Ziel, den Wärmeverlust über das Dach zu reduzieren. Hierbei werden die Zwischenräume zwischen den Dachsparren mit Dämmstoff ausgefüllt. Durch eine Dachdämmung kann der jährliche Heizenergiebedarf um circa 15 Prozent reduziert werden. Außenwanddämmung
Eine Außenwanddämmung reduziert den Wärmeverlust über die Außenwände. Hierbei werden die Außenwände um eine Dämmschicht ergänzt. Diese kann außenseitig, innenseitig oder mittig (Kerndämmung) erfolgen. Durch eine optimale Dämmung der Außenwände kann der jährliche Heizenergiebedarf um circa 22 Prozent reduziert werden.
Kellerdeckendämmung
Eine Kellerdeckendämmung kann je nach Gebäude und individueller Situation zu einer Einsparung von circa 10 Prozent des jährlichen Heizenergiebedarfs führen. Die genauen Einsparpotenziale hängen dabei von der Art der Dämmung und der Qualität der Ausführung ab.
Fenster und Türen optimieren oder austauschen
Sind Fenster und Türen noch relativ neu, aber zugig geworden, sollten sie optimal eingestellt und schadhafte Dichtungen erneuert werden. Fenster und Türen können auch komplett ausgetauscht werden. Durch eine solche Maßnahme kann der jährliche Heizenergiebedarf um bis zu 20 Prozent gesenkt werden.
Obergeschossdämmung
Die Dämmung der obersten Geschossdecke hat zum Ziel, den Wärmeverlust zu reduzieren. Dabei wird auf die oberste Geschossdecke eine Dämmschicht aufgebracht. Durch die Dämmung kann der jährliche Heizenergiebedarf um bis zu 6 Prozent gesenkt werden.
Einsparpotenziale von Lüftungsmaßnahmen
Auch Lüftungsmaßnahmen können dazu beitragen, den Energiebedarf eines Gebäudes zu senken. Eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung hält die Wärme im Gebäude und senkt somit den Energiebedarf für die Heizung. Durch eine solche Maßnahme kann der jährliche Heizenergiebedarf um bis zu 20 Prozent reduziert werden.
Einsparpotenziale von Heizungs- und Warmwassermaßnahmen
Heizungs- und Warmwassermaßnahmen tragen ebenfalls dazu bei, den Energiebedarf eines Gebäudes zu senken. Hierbei gibt es verschiedene Maßnahmen, die je nach Zustand des Gebäudes und individuellen Bedürfnissen sinnvoll sind.
Erneuerung der Heizungsanlage
Moderne Heizungsanlagen sind in der Regel effizienter als alte. Durch eine Erneuerung der Heizungsanlage zusammen mit der Installation und Nutzung von Solarenergie kann die Energieersparnis 10 bis 35 Prozent betragen. Nutzung erneuerbarer Energien für Heizung und Warmwasser
Auch die Nutzung erneuerbarer Energien wie beispielsweise Solarthermie oder Biomasse kann dazu beitragen, den Energiebedarf für Heizung und Warmwasser zu senken. Durch die Installation einer Solarthermieanlage können bis zu 60 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs gedeckt werden. Die Kombination mit einer effizienten Heizungsanlage kann dazu beitragen, den Energiebedarf weiter zu senken.
Die prozentualen Einsparungen beziehen sich auf das modernisierte Bauteil im Vergleich zum unsanierten Zustand.
Einsparpotenziale von Solarenergie
Die Nutzung von Solarthermie trägt zur Wärmeerzeugung im Gebäude bei und reduziert damit den Bedarf an Öl und Gas. Durch die Installation einer Photovoltaikanlage können Sie Ihren eigenen Strom produzieren und somit den Strombezug aus dem öffentlichen Netz reduzieren. Durch eine solche Maßnahme können Sie je nach Größe der Anlage und Stromverbrauch mehrere Hundert bis Tausend Euro pro Jahr einsparen.
Fazit
Insgesamt gibt es viele Maßnahmen, die dazu beitragen, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken und somit Geld zu sparen. Dabei sind die Einsparpotenziale je nach Maßnahme und individueller Situation unterschiedlich. Eine Kombination mehrerer Maßnahmen kann jedoch dazu beitragen, den Energiebedarf deutlich zu drosseln.
Die energetische Sanierung eines Gebäudes ist nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll. Je nach Art der Maßnahmen und individuellen Bedingungen sind Einsparungen von mehreren Tausend Euro pro Jahr möglich. Förderungen können zudem die finanzielle Belastung der Sanierung reduzieren. Eine professionelle Energieberatung kann dazu beitragen, die Einsparpotenziale individuell zu ermitteln und die optimalen Maßnahmen für das eigene Gebäude zu finden.
Eine erste Einschätzung für mögliche Sanierungsschritte kann eine neutrale Vor-Ort-Beratung geben. Eine Anmeldung für eine Erstberatung vor Ort ist hier möglich:
Die Beratungsaktion ist ein Gemeinschaftsprojekt, der Verbraucherzentrale Niedersachsen (VZN), der Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH und Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) im Rahmen der Kampagne “Energiewende zu Hause”. Je nach Format hat die Beratung einen Wert von über 500 Euro.
Diese hochwertigen Beratungen sind Bestandteil der Energieberatung der Verbraucherzentrale und werden gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank der öffentlichen Förderung zahlen Sie maximal 40 Euro Eigenanteil je Beratung. Für Haushalte mit geringem Einkommen mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei.