06.10.2020 Hannover, Akteure & Partner, Bauen & Modernisieren

enercity-Neubau: Innovation auf 160 Pfählen

• Auf 20.000 qm entstehen rund 650 gleichzeitig nutzbare PC-Arbeitsplätze • Gläserne Außenfassade und erneuerbare Energieerzeugung für mehr Klimaschutz • Neues Pfahlträgerwerk besteht aus 12.500 Kubikmetern Beton und 2.600 Tonnen Stahl • enercity plant Umzug in neue Konzernzentrale im Herbst 2022

Visualisierung des geplanten Neubaus. Grafik: STUDIO2050

Der Wandel vom klassischen regionalen Energieversorger hin zur treibenden Kraft für die digitale Energiewelt von Morgen ist bei enercity in vollem Gange. Da ist es nur konsequent, dass die neue Konzernzentrale an der Glocksee (Calenberger Neustadt) ein energetisch innovatives Gebäudekonzept im Passivhausstandard erhält und somit neue Maßstäbe setzt. Auf 20.000 Quadratmetern erwächst bis 2022 ein tageslichtdurchfluteter Sechsgeschosser mit gläserner Außenfassade. Die Energieversorgung erfolgt erneuerbar und aus eigener Erzeugung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können an 650 gleichzeitig nutzbaren PC-Arbeitsplätze die Energiewende vorantreiben.

hanova ist bei einer europaweiten Ausschreibung zu dem Projekt im April als Sieger hervorgegangen und realisiert den Neubau. Hannovers größter Immobiliendienstleister investiert bis zu 90 Millionen Euro.Da der Untergrund nahe der Ihme dies statisch erfordert, ruht der Neubau auf 160 Betonpfählen, die in den kommenden Wochen in den Boden gebohrt werden. Der Startschuss für die Tiefgründung ist mit Beginn der Bohrpfahlarbeiten im September gefallen. Bevor die Rohbauarbeiten im November beginnen, werden 12.500 Kubikmeter Beton und 2.600 Tonnen Stahl im Erdreich zu einem Pfahl-Trägerwerk verbaut.

Das Gebäudekonzept des Neubaus setzt vor allem auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. „Hier arbeiten wir eng und partnerschaftlich mit dem enercity-Fonds pro Klima zusammen und freuen uns, ein zukunftsweisendes Gebäude realisieren zu können. Der Neubau unterstreicht den von enercity vollzogenen Wandel hin zu einem kundenorientierten Dienstleister der Energiewelt von morgen. Dass hanova den Zuschlag für das Projekt bekommen hat, zeigt, dass wir uns als regionales und kommunales Immobilienunternehmen selbst im internationalen Vergleich behaupten können“, sagt hanova-Geschäftsführer Karsten Klaus. enercity-Vorstandsvorsitzende Dr. Susanna Zapreva freut sich über die aktive Energieversorgung der Immobilie: „Eine Geothermie-Wärmepumpe versorgt das Gebäude mit Erdwärme. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert erneuerbare Energie, die im Bürogebäude selbst genutzt wird. Wir zeigen wie Energiekonzepte der Zukunft aussehen.“

Bestandteil des energetischen Gebäudekonzepts ist auch eine leistungsstarke Ladeinfrastruktur für die konzerneigene E-Fahrzeug-Flotte. „Als innovativer Energiedienstleister sind wir Vorreiter bei klimafreundlicher E-Mobilität. Wir bauen die öffentliche und private Ladeinfrastruktur bei unseren Kunden aus, um das E-Zeitalter konkret in die Praxis umzusetzen. Mit klimafreundlichem Fahren, Arbeiten und Leben entsteht mehr positive Energie. Dies greifen wir mit dem Neubau auf, der zudem neuen Arbeitswelten und -formen optimal Raum bietet“, sagt Arbeitsdirektor Kai-Uwe Weitz, im enercity-Vorstand unter anderem verantwortlich für den Bereich Immobilien.

Für das Neubauprojekt hatte enercity einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben, an dem sich 15 renommierte Büros beteiligten. Der erste Preis ging an das Stuttgarter Büro „haascookzemmrich Studio 2050“, dass für den futuristisch anmutenden Entwurf des Baus verantwortlich ist. Brücken, die den überdachten Innenhof überspannen, und Rampen verbinden die einzelnen Netzwerkflächen des Hauses und schaffen inspirativ-kommunikativen Raum für neue Ideen und kollaborierendes Arbeiten.

Herzstück des Entwurfs ist das gläserne Atrium als zentraler Ort der Begegnung im Inneren – eine Art Marktplatz mit Konferenzräumen, moosbewandeter Fitnessfläche mit Gymnastikraum und Blick auf die Ihme und dem Restaurant am Park. Im Herbst 2022 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, so dass enercity aus dem Ihme-Tower in die neue Konzernzentrale umziehen kann. Um Platz für den Neubau zu schaffen, wurden nicht mehr benötigte Bestandsimmobilien auf dem betriebseigenen Gelände rückgebaut und im Nachgang die Baugrube ausgehoben.

 

Schliessen