Moderator Matthias Wohlfahrt von „proKlima – Der enercity-Fonds“ und weitere Referierende nutzten auch den Begriff Gas-Mangellage. Denn: „Es gibt genug Energie auf der Welt”, so Wohlfahrt vor fast 70 Teilnehmenden in den Räumen der Industrie- und Handelskammer Hannover. Es war das erste e.coBizz-Fachforum der Klimaschutzagentur Region Hannover nach zwei Jahren Corona-Pause, zu dem Nadine Holldorf begrüßte. Das Thema kam an. Gastgeber Dr. Mirko-Daniel Hoppe, Abteilungsleiter für Industrie und Verkehr bei der IHK, bezifferte es: Einer IHK-Umfrage zufolge habe fast jedes zweite Unternehmen in der Energiekrise seine Geschäftstätigkeit reduzieren müssen. Umso wichtiger sei es, mit den Informationen des Abends Unternehmen weiterhelfen zu können.  

Eine der drängendsten Fragen, die wohl mancher Gast mitbrachte: Kann im Winter tatsächlich das Gas abgestellt werden? Cornelia Koch, Avacon Netz, Bereichsleiterin Region Mitte, beruhigte erst einmal. Mit Kunden, die in der Notfallstufe für ein Abschalten überhaupt in Frage kämen, seien bereits Gespräche geführt worden. Die vielen weiteren Unternehmen fallen in die Kategorie „schützenswert“ – so auch Privathaushalte. Andere Betriebe sorgten sich zudem um ihre eigene Kundschaft. Ein Handwerksbetrieb, der Wärmepumpen einbaut, fragte, ob auch noch verlässlich genügend Strom da sei, diese zu betreiben. Die Sorge nahm Cornelia Koch ihm. Grundsätzlich forderte sie weiter zum Energiesparen auf, das sei das geeignete Mittel in dieser Lage.  

Laura Onken vom „Bundesverband der Energie-Abnehmer“ schärfte den Blick für den Carbon Foodprint von Unternehmen. Nicht allein CO2, sondern grundsätzlich Klimagase seien relevant. Das Vorgehen stellte sie in zwei Schritten vor, inklusive Förderungen.  

Nach der Netzwerkpause schilderte Matthias Woelk von „Die Energieingenieure“ die aktuelle Beratungspraxis. Von der Energieberatung aus ginge es zum nächsten Engpass Handwerk. Doch nicht immer müsse es die große neue Lösung sein. Schon mit Sofortmaßnahmen von Antriebstechnik über Druckluft bis zum Heizen seien schnell deutliche Einsparungen möglich. Auch er beantwortete die drängendste Frage des Abends, was jeder tun könne: Mit einfacher Messtechnik ließen sich Wärmeprozesse optimieren, schon allein durch cleveres Einstellen der Wärme. Neben dem richtigen Equipment empfahl er vor allem den Energieeffizienz-Check von e.coBizz. Dieses Angebot legte auch Nadine Holldorf von der Klimaschutzagentur Region Hannover den Gästen ans Herz. Rainer Meyer von der „Wirtschaftsförderung Region Hannover“ legte noch mit einer Empfehlung für das Förderprogramm „Green Economy“ der Region Hannover nach. Matthias Wohlfahrt von proKlima wies auf einen Engpass von Energieberatenden hin und berichtete von Weiterbildungen, die positiv aufhorchen ließen. Betriebe sollten sich trotz allem nicht scheuen, anzufragen. Die Lage sei eine Chance, etwas anzuschieben.  

Nadine Holldorf zog eine positive Bilanz des Abends. „Energiesparen wirkt, davon haben wir uns versichert“, fasste sie zusammen. Die Angebote von e.coBizz seinen dafür eine gute Grundlage.  

„e.coBizz –Energieeffizienz für Unternehmen“ wird finanziert von der Region Hannover und dem enercity-Fonds proKlima. Die Beratungskampagne der Klimaschutzagentur bietet kostenlose Einstiegsberatungen (auch online in Kleingruppen) zu den Themen Energieeffizienz, Photovoltaik und Elektromobilität. Weitere Bausteine der regionsweiten Kampagne sind Fachforen und Webinare mit Partnern wie der Handwerkskammer, der IHK Hannover und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) sowie ein Fördermittelkompass für Unternehmen. Informationen und Anmeldung für das e.coBizz-Beratungsangebot: Tel.: 0511 220022-84 oder per Mail an unternehmen@klimaschutzagentur.de