27.10.2020 Regionsweit, Akteure & Partner, Bauen & Modernisieren, Solarenergie, Strom sparen

Fördermittel für beispielhaften Klimaschutz

Region Hannover unterstützt vier Projekte mit insgesamt 160.000 Euro

Hannover/Sehnde – Ein Pilothaus für das Ökodorf auf dem Kronsberg, eine Wohnsiedlung aus Holz, Stroh und Lehm oder mehr Regionalisierung in der Nahrungsmittelvermarktung - die Region Hannover unterstützt mit ihrer „Leuchtturmrichtlinie“ Akteurinnen und Akteure, die beispielhafte Klimaschutzprojekte praktisch umsetzen. Über die Förderung von drei weiteren Projekten mit jeweils 50.000 Euro hat die Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover, Rike Arff, den Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz der Region Hannover informiert. „Die Vorhaben zeigen, wie wichtig es ist, innovative Technik für den Klimaschutz zu entwickeln und einzusetzen“, erläuterte Frau Arff: „Nachhaltiger Wohnungsbau und neue Strategien für eine ‚Ernährungswende‘ sind in diesem Kontext wichtige Ansätze.“ Ein Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro geht des Weiteren an das Klimazentrum in Sehnde-Bolzum.

Pionierhaus für das Ecovillage

Im Norden des hannoverschen Stadtteils Kronsberg entsteht ein Projekt mit rund 500 ökologisch optimierten Wohneinheiten für rund 900 Menschen: mit Tiny-Häusern, aber vor allem mit vielen Gemeinschaftsprojekten und besonderen Ideen. „Ein Wohnquartier der Genügsamkeit“, nennt es die Genossenschaft ecovillage hannover eG, die die Vorzeigesiedlung plant. Schon im nächsten Jahr soll auf der 50.000 Quadratmeter großen Baufläche das erste Gebäude stehen. Ökologische Bauweise, innovative Technologien und eine weniger konsumorientierte (suffiziente) Lebensweise seiner Nutzerinnen und Nutzer machen das Modulhaus über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg klimaneutral. Das Pilotgebäude dient als Präsentationsobjekt für die Öffentlichkeit und als Projektbüro für die Genossenschaft. In der oberen Etage wird eine Wohnung zum Probewohnen für Interessierte eingerichtet werden.

Regionalisierung des Ernährungssystems

Landwirtschaftliche Produkte, saisonal geerntet, sind gesund und günstig. Auch für das Klima. Der Ernährungsrat Hannover hat sich deshalb vorgenommen, die „Ernährungswende“ auch in der Region Hannover voranzubringen – als ein wichtiges Element der Energiewende und des Klimaschutzes. Mit dem Projekt sollen die Weichen für eine klimaneutrale, regenerative Agrarökonomie gestellt werden. Der Ernährungsrat will aus seinem Netzwerk heraus Kooperationen zwischen den Erzeugern fördern. Daneben werden naheliegende Strategien für regionalisierte Logistik, Vertrieb, mittelfristig auch Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse entwickelt und zeitnah umgesetzt. Das Nahziel ist, mit einer fundierten Datenrecherche die Grundlage für alle weiteren Schritte und Strategieentwicklungen zu schaffen. Ein Fernziel ist die Schaffung eines Softwareportals zur digitalen Unterstützung regionaler Strukturen.

Wohnsiedlung in Strohballenbauweise

Auf der ehemaligen Hofstelle der Familie Prüße in Hannover-Wülferode soll anstelle der bisherigen Wirtschaftsgebäude eine Wohnsiedlung errichtet werden. Die Gebäude werden in Holzständerbauweise mit einer Außenwand- und Dachdämmung aus Strohballen errichtet und mit Lehm verputzt. Für die Fassade werden die Klinker der Altgebäude recycelt, es werden keine synthetischen Baustoffe verwandt. Die Wärmedämmung ist nachhaltig, sogar regional produziert und minimiert die notwendige Heizenergie für das Gebäude. Die Gebäude werden in ihrem gesamten Lebenszyklus die Umwelt nur minimal belasten. Das Projekt fügt sich im Design zudem in das Dorfbild.

Innovative Solartechnik in Sehnde

In einem leerstehenden Gebäude im Sehnder Ortsteil Bolzum beabsichtigt die Stadt im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten Verbundprojekts „GutKlima“ ein Klimazentrum einzurichten. Bei der zukünftigen Nutzung geht es nicht nur um klimafreundliches und nachhaltiges Alltagshandeln, bereits bei der Sanierung des Gebäudes stehen Lösungen zur energetischen Sanierung einer älteren Bestandsimmobilie im Mittelpunkt. Als Vorbild und Anschauungsobjekt sollen sowohl auf dem Dach als auch an den Giebeln des Gebäudes verschiedene Lösungen zur Nutzung von Solarenergie realisiert werden.

Förderrichtlinie für Projekte mit „Leuchtturmcharakter“

Die Region Hannover vergibt die Zuschüsse auf Basis der Richtlinie zur Förderung regional bedeutsamer Klimaschutzvorhaben. Ein Faltblatt mit allen wesentlichen Informationen, das Antragsformular und Projektbeispiele sind abrufbar auf www.hannover.de/leuchtturmrichtlinie.

 

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