Startschuss für die kommunale Wärmeplanung in Uetze: Gemeinde rechnet mit ersten Ergebnisse im Sommer
Bei der regenerativen Stromerzeugung ist Uetze bereits Vorreiterin in der Region Hannover. Nun will die Gemeinde prüfen, wie auch die Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe gelingen kann. Planungsgrundlage dafür ist die kommunale Wärmeplanung, die bis Ende 2026 für alle Mittelzentren in Niedersachsen verpflichtend ist. Als eine der ersten Kommunen in der Region Hannover startet die Gemeinde nun gemeinsam mit dem Energieversorger Avacon und der Klimaschutzagentur Region Hannover den Prozess zur Erstellung der Wärmeplanung. Bereits im Sommer wollen die Projektpartner erste Ergebnisse präsentieren, im Frühjahr 2025 soll die Wärmeplanung abgeschlossen sein.
Bürgermeister Florian Gahre sagt: „Die Gemeinde Uetze freut sich sehr an diesem Pilotprojekt zur Wärmeplanung teilnehmen zu können. Denn das bedeutet perspektivisch, dass die Bürgerinnen und Bürger, die Gewerbetreibenden und Industrieunternehmen Planungssicherheit hinsichtlich der ihnen zur Verfügung stehenden Wärmequellen bekommen.“
„Mehr noch als in anderen Bereichen der Transformation unseres Energiesystems müssen wir bei der Wärmewende die lokalen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen und individuelle Lösungen finden. Die kommunale Wärmeplanung ist dafür ein entscheidendes Planungsinstrument. Deshalb ist es wichtig, dass sie gut gemacht wird. Gemeinsam mit der Gemeinde Uetze und der Klimaschutzagentur Region Hannover haben wir eine starke Allianz gebildet, um Anfang 2025 einen klaren Orientierungsrahmen vorzulegen, wie eine Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe in Uetze aussehen kann“, ergänzt Rainer Schmittdiel, Technikvorstand bei Avacon.
Bis dahin sind jedoch noch einige Planungsschritte notwendig. Die kommunale Wärmeplanung erfolgt in einer Art Stufenmodell. Zunächst wird eine Bestandsanalyse durchgeführt. Dabei werden anhand vorhandener Gebäudedaten der aktuelle Wärmebedarf, die eingesetzten Energieträger, die vorhandenen Heizungsanlagen sowie die Energieinfrastruktur ermittelt. Auf dieser Basis entwickelt Avacon gemeinsam mit dem Partner „Wärmeschmiede" einen so genannten digitalen Zwilling. Als Datengrundlage wird insbesondere auf die Wärmebedarfskarte der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zurückgegriffen und verschiedene Akteure wie Großverbraucher und Industrie direkt befragt.
Anschließend wird geprüft, welche Versorgungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien oder nutzbarer Abwärme für die Wärmeversorgung zur Verfügung stehen. Dies können beispielsweise grüne Fern- oder Nahwärmenetze oder Technologien mit Solarthermie, Geothermie, Umweltwärme, Biomasse oder grüne Gase sein.
Die Akteure, die einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Wärmeversorgung haben, werden aktiv in den Planungsprozess eingebunden. Darüber hinaus hat jeder die Möglichkeit, Hinweise und Anregungen zur Wärmeplanung einzubringen.
Die eigentliche Einteilung der Gemeinde in potenzielle Wärmeversorgungsgebiete erfolgt nach Auswertung aller Ergebnisse. Abschließend wird eine Strategie mit Maßnahmenplan entwickelt, die aufzeigt, wie es in Sachen Wärmeversorgung für alle in Uetze weitergeht.
Fragen zu individuellen Heizungstechnologien
Bei individuellen Fragen zu unterschiedlichen Heizungstechnologien im Wohnbereich, Sanierung von Eigentum oder den Einsatz erneuerbarer Technologien inkl. den aktuellen Fördermöglichkeiten berät die Klimaschutzagentur Region Hannover. Auf dieser Website finden Hausbesitzende und Unternehmen zahlreiche Formate rund um die Wärme- und Energieversorgung ihrer Immobilien.