26.09.2019 Seelze, Bildung

Jugendliche stimmen für ihre Energiewende ab

Drei Tage Projekt „plenergy“ in Seelze

Um die Beschlussvorlagen der Schülerinnen und Schüler entwickeln sich lebhafte Diskussionen. Foto: Klimaschutzagentur

Auf gehts in die junge Energiewende von Seelze: Die Stadt hat „plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende“ vom 25. bis 27. September in Schule und Rathaus geholt. Das Projekt der gemeinnützigen Klimaschutzagentur Region Hannover fördert den Austausch und vernetzt Jugendliche sowie Aktive der Lokalpolitik und örtliche Initiativen im Sinne von Klimaschutz und Energiewende.

An drei spannenden Projekttagen haben rund 80 Schülerinnen und Schüler ihre eigene Energiewende angepackt. Sie stammen aus neunten und zehnten Klassen der Haupt-, Real-, und Gymnasialstufen der Humboldt-Schule, der Geschwister-Scholl-Schule und des Georg-Büchner-Gymnasiums. Im Planspiel plenergy haben sie in Fachausschüssen gearbeitet, ihre Beschlussvorlagen im großen Energiewende-Parlament abgestimmt und die Umsetzung ihrer Projektideen geplant. Nachwirkungen sind dabei erwünscht. „plenergy soll junge Menschen motivieren, selbst aktiv zu werden, Kontakte stiften und neue Netzwerke für den Klimaschutz und die Energiewende schaffen“, fasst Projektleiterin Andrea Werneke von der Klimaschutzagentur die Idee des Konzepts zusammen. Die Initiative, plenergy nach Seelze zu holen, kam von der Umweltbeauftragten Edith Gaal, die Umsetzung fand mit Seelzes neuem Klimaschutzmanager Michael Röhrdanz statt. Auch Seelzes Bürgermeister Detlef Schallhorn hat mitgemacht: Er leitete an Tag zwei das junge Energiewende-Parlament im Forum der Geschwister-Scholl-Schule, in dem üblicherweise auch der Stadtrat tagt.

Nachwirkungen erwünscht

Zuvor an Tag eins haben die Jugendlichen im Rathaus in Fachausschüssen eigene Ideen für die Energiewende und den Klimaschutz in Seelze entwickelt. Ein Moderationsteam und Fachleute begleiteten die Ausschüsse Strom, Konsum, Mobilität, Öffentlichkeitsarbeit und räumliche Planung. Die Schülerinnen und Schüler konnten darin eigenes Wissen aufbauen und ihre Ideen als Beschlussvorlagen für das Energiewende-Parlament vorbereiten. An Tag zwei ging es an die Abstimmung im Parlament. Die Beschlussvorlagen trug Bürgermeister Detlef Schallhorn als Leiter des Energiewende-Parlaments vor. Er sprach auch am Rande mit den Jugendlichen über das aktuelle Thema Klimaschutz. „Wie wir den Klimaschutz und die Energiewende in Seelze gestalten, geht die junge Generation in besonderem Maße an. Es ist uns daher wichtig, dass die Jugendlichen ihre Ideen zur Gestaltung der Zukunft aktiv einbringen“, sagt Schallhorn. So habe er keinen Moment gezögert, bei dem Projekt mitzumachen.

Zum Abschluss des Planspiels am Freitag stand eine Art Speed-Dating für die Jugendlichen mit örtlichen Initiativen und engagierten Menschen auf dem Programm. Dadurch können langfristig neue Verbindungen zu tatkräftigen Akteurinnen und Akteuren entstehen, damit sich Beschlossenes und weitere Ideen aus dem Parlament in Seelze umzusetzen lassen. Eine Doku-Gruppe von acht Schülerinnen und Schülern stellte im Planspiel die Öffentlichkeit her: Mit Unterstützung von zwei Medienpädagogen bloggten die Jugendlichen mit Text, Fotos und Filmclips aus dem Planspiel. Der Seelze-Blog steht im Internet auf der Website www.plenergy.de und ist direkt über www.plenergy.de/Seelze19 zu finden.

„Wir freuen uns, dass die Stadt Seelze das Projekt zu sich geholt hat und in diesem wichtigen Themenfeld unserer Zeit die Jugendlichen motiviert, sich vor Ort aktiv einzubringen“, sagt Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur. Auch Vertretende aus dem Stadtrat und Aktive aus lokalen Initiativen hatten für das Planspiel zugesagt und leisteten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen. Bei plenergy geht es um Meinungsbildung, politische Teilhabe, Netzwerke, Klimaschutz und die Energiewende.

Zum Projekt

Die Klimaschutzagentur Region Hannover entwickelt „plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende“, um Generationen für die Gestaltung der lokalen Energiewende zusammenzubringen. Im Hintergrund steht unter anderem ein Projektbeirat mit Personen aus der Hochschulforschung, der Pädagogik, der Wissenschaft, der Energieversorgung und Organisatorinnen und Organisatoren der Bewegung Fridays for Future Hannover. Im Januar war plenergy gestartet, im Juni fand die erste Umsetzung in Pattensen statt. Geplant sind insgesamt 34 Planspiele in drei Projektregionen bundesweit, davon 15 in Norddeutschland. Das Projekt ist von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums als „innovatives Klimaschutzprojekt mit bundesweiter Ausstrahlung“ bis Ende 2021 gefördert. Mehr zum Projekt: www.plenergy.de

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