04.06.2014 Isernhagen, Akteure & Partner

Klimaschutztour des Umweltdezernenten der Region Hannover: Isernhagen

Die Umsetzung der kommunalen Klimaschutz-Aktionsprogramme und zukunftsweisender Klimaschutz-Projekte sind Themen der „Regionalen Klimaschutztour 2014“ des Umweltdezernenten der Region Hannover. Am Mittwoch, 4. Juni, war Prof. Dr. Axel Priebs in Isernhagen zu Gast und ließ sich von Bürgermeister Arpad Bogya und dem Geschäftsführer der Gemeindewerke Isernhagen, Michael Frerking, unter anderem über das Energiekonzept zur Wärmeversorgung für das Neubaugebiet Wietzeaue in Altwarmbüchen informieren.

Bürgermeister Arpad Bogya (l.) und Prof. Dr. Axel Priebs, Umweltdezernent der Region Hannover, freut es, wenn an sonnigen Tagen die Solaranlage auf dem Dach des Rathauses in Isernhagen reichlich Strom produziert.

Isernhagen gehört zu den ersten Kommunen in der Region, die ein Klimaschutz-Aktionsprogramm erarbeitet haben. Bürgermeister Bogya hob bei den bereits umgesetzten Maßnahmen die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Technik, die Installation von Solaranlagen auf öffentlichen Dächern, darunter vier  Kitas und vier Schulen hervor. Stolz zeigte sich Bogya, dass auch die Unternehmen mitziehen: „Auf ihrer neuen Firmenzentrale in Altwarmbüchen hat Toyota Material Handling gerade eine 10.000 Quadratmeter große PV-Anlage errichtet. Der Sportpark in Isernhagen N.B. hat eine 500 kWpeak Anlage errichtet.“ Um den Klimaschutz in Schulen voranzubringen, sei gerade ein Förderantrag für ein Energiesparprojekt für alle gemeindlichen Bildungseinrichtungen beim Bundesumweltministerium gestellt worden.

Besonders gut aufgestellt sei die Gemeinde beim Energiemanagement und dem Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung in kommunalen Gebäuden, berichtete Michael Frerking, Geschäftsführer der Gemeindewerke Isernhagen. Insgesamt neun Blockheizkraftwerke (BHKW) versorgen das Rathaus, fünf Schulen, vier Sporthallen und Hallenbad klimafreundlich mit Strom und Wärme. Auch Teile des Neubaugebietes Wietzeaue in Altwarmbüchen sollen über ein Nahwärmenetz mit drei BHKW-Anlagen mit Strom und Wärme versorgt werden. “Die Aufträge für alle drei Anlagen sind erteilt. Sobald die vorgesehenen Heizungsräume durch die Bauträger fertig gestellt sind, werden wir mit der Installation beginnen.“ so Frerking. Zum Jahresende sollen dann alle angeschlossenen Objekte versorgt werden. Dann werden über alle Anlagen jährlich rd. 4 Mio. kWh Wärme und rund 1 Mio. kWh Solar- und KWK-Strom geliefert. Außerdem erhalten Bauherren, die von der Gemeinde ein Grundstück erwerben, um es mit einem Haus im Passivhausstandard zu bebauen, einen Kaufpreisnachlass. Auch an Bestandsimmobilien hat die Gemeinde gedacht: Kunden der Energiewerke Isernhagen können für die energetische Sanierung ihrer Objekte Fördermittel in Anspruch nehmen.

Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs zeigte sich beeindruckt von den langjährigen und umfangreichen Erfahrungen der Gemeinde im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung. „Wenn die Kommunen in der Region - so wie Isernhagen - beim Einsatz effizienter Energieversorgung mit gutem Beispiel vorangehen, ist dies ein deutliches Signal an Unternehmen, aber auch für Bürgerinnen und Bürger“, sagte Priebs. Die Lösung, Teile des Neubaugebietes Wietzeaue in Altwarmbüchen über ein Nahwärmenetz mit Energie zu versorgen, sei vorbildlich. Ausdrücklich begrüßte er auch das Vorgehen der Gemeinde, Grundstückskäufern, die ein Passivhaus errichten, einen Rabatt zu gewähren. „Denn oft hilft eine kleine Finanzspritze, damit gute Ideen auch umgesetzt werden“, betonte Priebs.

Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, bot an, die Gemeinde gern auch weiterhin bei ihren Klimaschutzaktivitäten und mit Informations- und Beratungsangeboten für die Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen. „Die Beratungsaktion „Heizungsvisite“ war in Isernhagen besonders erfolgreich. Wenn bei der Energieversorgung, im Wohnungsbestand und beim Neubau jetzt die richtigen Weichen gestellt werden, kommen wir den in den Klimaschutzprogrammen gesteckten Zielen ein Stück näher“, meinte Sahling.

Hintergrund: Wie steht es um den Klimaschutz in den Kommunen der Region Hannover? Wie kann dieser weiter vorangebracht werden und wie kann die Region diesen Prozess befördern? Diese und andere Fragen diskutiert der Umweltdezernent der Region Hannover, Prof. Dr. Axel Priebs, regelmäßig vor Ort mit Bürgermeistern und Experten im Rahmen seiner Regionalen Klimaschutztour 2014.

20 Städte und Gemeinden in der Region haben mit großer Unterstützung ihrer Einwohnerinnen und Einwohner Klimaschutzprogramme fertig gestellt. „Jetzt geht es darum, die Konzepte umzusetzen und die wichtigsten Projekte schnell zu verwirklichen. Dabei möchte die Region Hannover die Kommunen unterstützen“, erläuterte Prof. Priebs die Zielsetzung seiner Klimaschutztour.

Die gemeinnützige Klimaschutzagentur Region Hannover organisiert die Klimaschutztour im Auftrag der Region Hannover.

 

Pressemitteilung der Region Hannover

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