08.07.2014 Windenergie, Solarenergie, Bauen & Modernisieren, Strom sparen, Akteure & Partner, Sehnde

Klimaschutztour des Umweltdezernenten der Region Hannover: Sehnde

Die Umsetzung der kommunalen Klimaschutz-Aktions-programme und zukunftsweisender Klimaschutz-Projekte sind Themen der „Regionalen Klimaschutztour 2014“ des Umweltdezernenten der Region Hannover. Am Dienstag, 8. Juli, tauschten sich Prof. Dr. Axel Priebs und Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke in Sehnde zum Thema Windenergienutzung aus. Außerdem wurde das Vorhaben einer Nahwärmeversorgung für das Lehrschwimmbecken in Höver und die umliegende Bebauung angesprochen.

Klimaschutztour in Sehnde (v.l.): Carl Jürgen Lehrke, Bürgermeister der Stadt Sehnde, Umweltdezernent der Region Hannover, Prof. Dr. Axel Priebs, Rike Arff, Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region, und Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur.

„Seit Verabschiedung des integrierten Klimaschutzkonzeptes Ende 2011 haben wir viele Projekte angepackt“, berichtete Bürgermeister Lehrke. Rund ein Viertel der Straßenbeleuchtung wurde auf energiesparende LED-Technik umgestellt, eine Ökostrom-E-Bike-Ladesäule von der Energieversorgung Sehnde GmbH auf dem Marktplatz errichtet, das Photovoltaik-Programm für städtische Gebäude ist fast ausgeschöpft und eine Klimaschutzmanagerin wurde eingestellt. Neben der regelmäßigen Energieberatung im Rathaus gab es in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur zahlreiche Beratungsaktionen: für Hausbesitzer „Gut beraten starten“ und Solar-Check-Beratungen sowie für alle Haushalte Stromspar-Beratungen. Die Stadt beteiligt sich am Wettbewerb Klima-CO2ntest sowie dem bundesweiten Stadtradeln, und gerade war im Rathaus die Ausstellung „Ökobilanz“ zu sehen. Stolz sei man auf das kommune-übergreifende Projekt Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde. „Mit mittlerweile 371 Mitgliedern ist das ein echtes Erfolgsmodell“, so Lehrke.

Anschließend stellte Godehard Kraft, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Bauaufsicht, die Möglichkeiten zum Bau und Betrieb eines Blockheizkraftwerks am Standort des Lehrschwimmbeckens in Höver vor. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie werden dort zurzeit unterschiedliche Varianten auf ihre Wirtschaftlichkeit hin untersucht. Unter anderem wird geprüft, ob neben Turnhalle, Grundschule, Kindergarten und –krippe auch eine Einbindung der anliegenden Wohnbebauung sinnvoll ist.

Des Weiteren beschäftigt die Stadt aktuell auch das Thema Windenergienutzung. Im Rahmen eines Konzeptes zur Steuerung von Windenergieanlagen im gesamten Stadtgebiet sollen die für den Bau und Betrieb von großen Windenergieanlagen geeignetsten Flächen ermittelt werden. Dabei würden laut Kraft unter anderem auch die im Rahmen der Untersuchungen für das Windenergietestfeld gesammelten Erkenntnisse einbezogen und vertieft: „Auf Basis dieser Untersuchungen sollen danach in Abstimmung mit dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) die geeignetsten Standorte für die Windenergienutzung festgelegt werden.“ Dabei werde sowohl die potenzielle Fläche für das Testfeld betrachtet wie auch das Repowering an den vorhandenen Standorten.

Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs verwies zunächst auf den Masterplan „100 % für den Klimaschutz“. Dieser zeige, dass gerade durch die Nutzung der Windenergie hohe Treibhausgasminderungspotenziale zu erschließen seien. Im Zuge der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) müsse diesem Thema daher besondere Bedeutung beigemessen werden. „Wenn bei der Energieversorgung und im RROP jetzt die richtigen Weichen gestellt werden, können wir die in unseren Klimaschutzprogrammen gesteckten Ziele erreichen“, so Priebs. Er lobte Sehnde für die aktive Flächenausweisung für Windenergieanlagen schon in den 1990er Jahren und aktuell für die vorbildliche Zusammenarbeit mit der Nachbarkommune Lehrte beim Thema Energiegenossenschaft. „So funktioniert Energiewende von unten und die Menschen werden zum Mitmachen motiviert“, sagte Priebs. Darüber hinaus begrüßte er die Pläne zur Wärmeversorgung in Höver. Nur durch das Zusammenspiel von regenerativen Energien und Kraft-Wärme-Kopplung könne die Energieversorgung sichergestellt werden. Sollte die Stadt für das Projekt einen Förderantrag bei der Klimaschutzleitstelle der Region stellen, werde man prüfen, ob das Vorhaben gefördert werden könne. Er verwies darauf, dass nicht nur Kommunen, sondern auch Einwohnerinnen und Einwohner der Region Hannover sowie Firmen, Vereine und Verbände Förderanträge für beispielhafte Projekte stellen können.

Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, freute sich über die gute Zusammenarbeit mit Sehnde. „Unsere neutralen Informations- und Beratungsangebote haben sich bestens bewährt und unser Know-how genießt das Vertrauen der Menschen“, erklärte Sahling. Das Spektrum der möglichen Zusammenarbeit mit der Stadt reiche vom Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte über Solar- und Energieberatungen für Hausbesitzer bis hin zu Effizienzberatungen für Unternehmen.

Hintergrund:

Wie steht es um den Klimaschutz in den Kommunen der Region Hannover? Wie kann dieser weiter vorangebracht werden und wie kann die Region diesen Prozess fördern? Diese und andere Fragen diskutiert der Umweltdezernent der Region Hannover, Prof. Dr. Axel Priebs, regelmäßig vor Ort mit Bürgermeistern und Experten im Rahmen seiner Regionalen Klimaschutztour 2014.

20 Städte und Gemeinden in der Region haben bereits mit großer Unterstützung ihrer Einwohnerinnen und Einwohner Klimaschutzprogramme fertiggestellt. „Jetzt geht es darum, die Konzepte umzusetzen und die wichtigsten Projekte schnell zu verwirklichen. Dabei möchte die Region Hannover die Kommunen unterstützen“, erläuterte Prof. Priebs die Zielsetzung seiner Klimaschutztour. Eine Möglichkeit hierzu bietet die Richtlinie über die finanzielle Förderung regionalbedeutsamer Projekte und Vorhaben im Bereich Klimaschutz in der Region Hannover. Die Förderrichtlinie steht im Internet bereit unter www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Umwelt im Bereich „Klimaschutz & Energie“.

Die gemeinnützige Klimaschutzagentur Region Hannover organisiert die Klimaschutztour im Auftrag der Region Hannover.

 

Pressemitteilung der Region Hannover

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