04.11.2015 Akteure & Partner, Laatzen

Klimaschutztour in Laatzen: Ausstellung „Ökobilanz“ soll Mut machen

Zukunftsweisende Klimaschutzvorhaben und die Fortschritte bei der Umsetzung der Klimaschutz-Aktionsprogramme in den Kommunen stehen im Mittelpunkt der „Regionalen Klimaschutztour 2015“ des Umweltdezernenten der Region Hannover. Am Mittwoch, 4. November, informierte sich Prof. Dr. Axel Priebs in Laatzen bei Bürgermeister Jürgen Köhne über die Klimaschutzaktivitäten der Stadt. Im Anschluss an den Termin im Rathaus wurde gemeinsam mit dem Umweltzentrum Hannover die Ausstellung „Ökobilanz – umweltbewegte Stadt und Region 1950 bis heute“ im Altbau des Leine-Centers eröffnet. Die Aus-stellung ist bis zum 18. November zu sehen.

Eröffneten die Ausstellung "Ökobilanz – umweltbewegte Stadt und Region 1950 bis heute" (v.l.): Eberhard Röhrig-van der Meer, Geschäftsführer Umweltzentrum Hannover, Jürgen Köhne, Bürgermeister der Stadt Laatzen, Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs und Heike Hanisch, stellv. Geschäftsführerin Umweltzentrum Hannover.

Das Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz habe in Laatzen lange Tradition, berichtete Bürgermeister Köhne und verwies dabei auf konkrete Projekte wie beispielsweise das AquaLaatzium, die Passivhaussporthalle Albert-Einstein-Schule, die Errichtung von Solaranlagen und energetische Modernisierungen des Gebäudebestands. Die Erneuerung von Heizzentralen in etlichen Schulen stehe an, wobei auch geprüft werde, ob für die künftige Energieversorgung Blockheizkraftwerke zum Einsatz kommen könnten. Bei der Fülle der anstehenden Projekte, darunter auch die Sanierung bzw. der Neubau des Rathauses, müssten die Prioritäten ständig neu justiert werden.

Günstig wirke sich sowohl für die Stadt als auch für alle Laatzener die Mitgliedschaft beim enercity-Fonds proKlima aus, über den regelmäßig Zuschüsse für Klimaschutzprojekte zur Verfügung stehen. „Mit 25 Gebäuden haben wir die meisten Passivhaus-Neubauten aller am Wettbewerb Klima-CO2NTEST teilnehmenden Kommunen in der Region Hannover melden können“, sagte Köhne nicht ohne Stolz. Schließlich habe man auch einen Grundsatzbeschluss, kommunale Gebäude nur noch im Passivhausstandard zu errichten. Insgesamt gebe es eine rege Neubautätigkeit in Laatzen. Dabei nannte der Bürgermeister Projekte der Laatzener Wohnungsbaugenossenschaft (WBG), des Wohnungsbauunternehmens Meravis sowie der KSG Hannover.

Karl-Heinz Range, Geschäftsführer der KSG Hannover, präsentierte anschließend eine Auswahl von in Laatzen umgesetzten Modernisierungsprojekten. Er stellte in einem Statusbericht dar, wo das Unternehmen steht und welche Bedeutung die Arbeit der KSG für die Umsetzung der klimapolitischen Ziele der Region Hannover hat.

Sven Achtermann, für den technischen Umweltschutz bei der Stadt Laatzen zuständig, erläuterte alsdann das innovative Energiekonzept des AquaLaatziums mit seiner großen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit 600 kW elektrischer Leistung und der Solarwärmeanlage von 1.470 Quadratmetern Größe. Bei der Fortführung des Energiekonzepts wird Achtermann künftig vom neuen Klimaschutzmanager Bernd Rosenthal unterstützt, der am 2. November sein Amt angetreten hat. Rosenthal wird außerdem ausgewählte Schwerpunkte aus dem Maßnahmenkatalog des Klimaschutz-Aktionsprogrammes koordinieren und umsetzen, das kommunale Ener-giemanagement aufbauen bzw. fortführen, die Vernetzung zwischen Politik, Ver-waltung, Bevölkerung sowie unterschiedlichen Projektpartnern im Bereich Klimaschutz sicherstellen und Finanzmittel zur Umsetzung von energieeffizienten Maßnahmen einwerben.

Umweltdezernent Priebs zeigte sich beeindruckt von der Vielzahl an Projekten in Laatzen, insbesondere davon, dass die Stadt den Passivhausstandard konsequent in ihren eigenen Liegenschaften umsetzt. „Um die angestrebten Klimaschutzziele zu erreichen, ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, und dass wie in Laatzen Politik und Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen“, betonte Priebs.

Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, verwies auf das erfolgreiche Schulprojekt „Klimaschutz macht Sinn“ in Laatzen, das im Sommer mit einer großen Feier abgeschlossen wurde und von der Klimaschutzagentur koordiniert worden war. „Vom Stromsparen über die Heizungserneuerung bis zur energetischen Sanierung, jeder kann etwas tun“, sagte Sahling. Er freue sich besonders darüber, dass der Klimaschutzmanager nunmehr seinen Dienst aufgenommen habe und dadurch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt bei Beratungs-angeboten für die Bürgerinnen und Bürger, bei Umweltbildungsprojekten mit Kin-dertagesstätten und Schulen sowie weiteren Projekten des Kommunalen Klima-schutzprogramms noch verstärkt werden kann.

Anschließend eröffneten Bürgermeister Köhne und  Umweltdezernent Priebs die Ausstellung „Ökobilanz – umweltbewegte Stadt und Region 1950 bis heute“, die bis zum 18. November im Altbaubereich des Leine-Centers zu sehen ist. „Die Ausstellung macht die Umweltgeschichte der Nachkriegszeit in der Region Hannover und im Besonderen in Laatzen sichtbar“, sagte Priebs. „Unser Ziel ist es, den Klimaschutz noch stärker in der Regionsgesellschaft zu verankern. Die in der Ausstellung gezeigten Beispiele sollen besonders der jungen Generation Mut machen, sich für die Umwelt und Nachhaltigkeit zu engagieren.“ Durch Recherchen und Gespräche mit Zeitzeugen konnten bedeutsame Etappen, Aktionen und Entwicklungslinien der Stadt Laatzen und der Region Hannover am Beispiel von ausgewählten Handlungsfeldern herausgearbeitet werden. „Die Ausstellung zeigt, welchen Anteil engagierte Menschen in Laatzen an der Entwicklung unserer heutigen Umwelt-Lebensbedingungen haben“, sagte Köhne. Er bedankte sich bei all denen, die die Ausstellung mit ihren Informationen bereichert haben, darunter der NABU Laatzen und die Aktiven vom Transition Town Mitmachgarten im Park der Sinne. Ein weiterer Dank galt Heike Hanisch als Projektleiterin der Ausstellung und Eberhard Röhrig-van der Meer als Geschäftsführer des Umweltzentrums Hannover, die die von der Region Hannover finanzierte Ausstellung konzipiert haben.

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