06.07.2015 Akteure & Partner, Pattensen

Klimaschutztour in Pattensen: Mit moderner Energietechnik Kosten sparen

Zukunftsweisende Klimaschutzvorhaben und die Fortschritte bei der Umsetzung der Klimaschutz-Aktionsprogramme in den Kommunen stehen im Mittelpunkt der „Regionalen Klimaschutztour 2015“ des Umweltdezernenten der Region Hannover. Am Montag, 6. Juli, informierte sich Prof. Dr. Axel Priebs in Pattensen bei Bürgermeisterin Ramona Schumann über die Klimaschutzaktivitäten der Stadt. Treffpunkt war das örtliche Hallen- und Freibad, wo mit dem Einbau eines Blockheizkraftwerks und moderner Steuerungs- und Regeltechnik auf Energieeffizienz gesetzt wird.

Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs, Bürgermeisterin Ramona Schumann und Dr. Uwe Gotthardt, Aufsichtsratsvorsitzender der gemeinnützigen Hallen- und Freibad Betriebs GmbH vor dem Pattenser „Leuchtturm“ am Hallenbad.

Bei der Vorstellung der Klimaschutzaktivitäten der Stadt betonte Bürgermeisterin Schumann, dass man sich in Pattensen schon vor Jahren gemeinsam mit der Region Hannover auf den Weg gemacht habe, um z. B. die weiteren Potenziale bei der Windenergie zu nutzen. Man sei stolz darauf, dass der in Pattensen verbrauchte Strom rechnerisch komplett vor Ort erzeugt werde. Auch nach Vorlage des Entwurfs für das neue Regionale Raumordnungsprogramm sei man bestrebt, diese Zusammenarbeit fortzusetzen und gemeinsam zu möglichst verträglichen Lösungen zu kommen.
 
Seit Verabschiedung des Klimaschutz-Aktionsprogramms im Jahr 2013 gab es in Pattensen in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur Region Hannover regelmäßig Beratungsaktionen für die Bürgerinnen und Bürger, sei es zur Solarenergienutzung, zum Stromsparen oder aktuell zur Hausmodernisierung. Auch Beratungen für Kitas gehörten zum Angebot. Mit Dagmar Moldehn steht seit Februar eine Klimaschutzmanagerin für die verstärkte Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen bereit. Die Stadt selbst habe zwei E-Mobile geleast, die von der Verwaltung genutzt werden. „Zudem haben wir mit der Stadtversorgung Pattensen (SVP) einen starken Partner an unserer Seite, der jährlich 20.000 Euro für Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt“, sagte Schumann.

Anja Wenzel, Geschäftsführerin der Stadtversorgung (SVP), deren Anteilseigner die Stadt sowie die Avacon AG sind, verwies auf das neue Förderprogramm der SVP für Maßnahmen zur energetischen Modernisierung von Wohngebäuden. Es bietet finanzielle Unterstützung von der Energieberatung bis zum Austausch der Heizung, Nutzung von Solarwärme oder Dämmung der Gebäudehülle. „Unser Topf ist mit 50.000 Euro gut gefüllt, die ersten beantragten Maßnahmen wurden bereits umgesetzt und einige weitere Anträge liegen bereits vor“, so Wenzel.

Anschließend stellte der Aufsichtsratsvorsitzende der gemeinnützigen Hallen- und Freibad Pattensen Betriebs GmbH, Dr. Uwe Gotthardt, die energetische Modernisierung des Hallenbades vor, die nicht zuletzt mit finanzieller Unterstützung der Stadt, der Politik sowie der tatkräftigen Unterstützung des Fördervereins Rettungsring realisiert werden konnte. Mit einem Blockheizkraftwerk wird seit Herbst 2013 nicht nur die benötigte Wärme zur Verfügung gestellt, sondern auch Strom produziert. „So nutzen wir die eingesetzte Energie doppelt“, erklärte Gotthardt. Dies und die Erneuerung der Steuerungs- und Regeltechnik haben zu einer deutlichen Reduzierung der Energiekosten und des CO2-Ausstoßes geführt. Mit der modernen Lüftungstechnik habe zudem die Luftqualität im Bad entscheidend verbessert werden können. Die Amortisation der gesamten Investition wird bei weniger als zehn Jahren liegen.

Umweltdezernent Priebs betonte den hohen Stellenwert des Klimaschutzes für die Region Hannover und zeigte sich beeindruckt von den Erfolgen in Pattensen. Um die angestrebten Klimaschutzziele zu erreichen, werde von der Regionsverwaltung mit dem neuen Raumordnungsprogramm eine deutliche Erhöhung des Windenergieanteils angestrebt. „Der Ausbau wird mit Augenmaß vorangetrieben“, versicherte Priebs, „denn wir wollen die Akzeptanz für Windkraft nicht gefährden.“ Er dankte Bürgermeisterin Schumann für ihr Angebot, bei diesem Thema weiterhin zusammenarbeiten zu wollen und nach einvernehmlichen Lösungen zu suchen. Des Weiteren verwies Priebs auf die „Leuchtturm-Richtlinie“ der Region, über die für regional bedeutsame Projekte und Klimaschutzvorhaben ein Antrag für eine finanzielle Förderung gestellt werden könne. „Dieses Angebot können neben Einwohnerinnen und Einwohnern der Region Hannover auch Kommunen sowie Vereine, Verbände und auch Firmen nutzen, wenn sie ein innovatives Projekt haben“, sagte Priebs. Denn oft helfe schließlich schon eine kleine Finanzspritze, damit gute Ideen, die der Umwelt und dem Klimaschutz dienen, auch umgesetzt würden.

Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, bot
weiterhin Beratungsaktionen an, um Bürgerinnen und Bürger auf das in der Regel sehr hohe Einsparpotenzial und die Förderung durch die SVP aufmerksam zu machen. Er könne sich in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Sonderaktion für den bauhistorisch besonders wertvollen Innenstadtbereich ebenso vorstellen wie ein Klimaschutz-Bildungsprojekt für Schulen.

Schliessen