05.01.2015 Bauen & Modernisieren, Strom sparen, Solarenergie, Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung, Unternehmen

proKlima passt Förderkatalog an

Wer Energie sparen will, hat zahlreiche Möglichkeiten. Auch 2015 gibt es wieder die regionalen Förderangebote des enercity-Fonds proKlima. Sie können zusätzlich zu den bundesweiten Mitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder des Bundesamtes für Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden. Viele Maßnahmen wie etwa Wärmedämmungen, energieeffiziente Heizungen oder die Nutzung erneuerbarer Energien werden finanziell gefördert.

Der enercity-Fonds proKlima bietet in Hannover und Umgebung eine unabhängige Beratung und vielfältige Förderangebote für Energiesparmaßnahmen an. Im Jahr 2015 werden die sieben proKlima-Förderprogramme mit kleinen Änderungen fortgesetzt. „Wir fördern vor allem Maßnahmen, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen oder die übliche Praxis qualitativ hinausgehen", betont Harald Halfpaap, Leiter der Geschäftsstelle proKlima. Jedes Jahr werden die proKlima-Förderangebote an die Rahmenbedingungen angepasst.

Passivhäuser weiter im Trend

Herzstück der Neubauförderung sind die Zuschüsse für energiesparende Passivhäuser. Diese liegen 2015 weiterhin bei 5.000 Euro für ein Einfamilienhaus, eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenhaus. Bei Mehrfamilienhäusern beläuft sich die Pauschale auf 3.000 Euro pro Wohnung. Zusätzlich gefördert wird die Begleitung durch einen Energielotsen und eine Verbrauchsdatenauswertung. Für Passivhaus-Großprojekte wurde in diesem Jahr mit Blick auf das Gesamtbudget von proKlima der maximale Förderbetrag für 2015 auf 40.000 Euro heruntergesetzt. „Im vergangenen Jahr haben wir Mittel für 75 Passivhäuser mit 159 Wohneinheiten bewilligt. Die meisten davon wurden und werden in der Nullemissionssiedlung zero:e park in Wettbergen realisiert. Hinzu kommen Nichtwohngebäude, die im Passivhausstandard erbaut oder modernisiert wurden", so Halfpaap. Für diese gibt es 2015 einen Zuschuss von 40 Euro je Quadratmeter beheizter Nutzfläche.

Attraktive Zuschüsse für Wärmedämmung

Im Förderprogramm „proKlima-Altbau" können Modernisierer auch für einzelne energiesparende Maßnahmen Zuschüsse beantragen. Eine der wichtigsten Komponenten ist eine optimale Wärmedämmung. 2014 hat proKlima im Altbau-Förderprogramm rund 390 Dämmmaßnahmen mit insgesamt rund 500.000 Euro gefördert. Am häufigsten wurde die Wärmedämmung der Außenwand von außen nachgefragt. Gefördert werden auch der Einbau von modernen Fenstern mit 3-Scheiben-Wärmeschutzglas und die Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Zudem gibt es bei der Heizungstechnik, beispielsweise für den Einbau eines effizienten Gas-Brennwertkessels und die Optimierung der Heizungsanlage, attraktive Pauschalen. „Wer verschiedene Modernisierungskomponenten sinnvoll kombiniert, erreicht eine maximale Energieeinsparung und steigert den Wohnkomfort signifikant", betont Halfpaap.

Die Möglichkeiten des Förderprogramms „proKlima-Altbau" sind vielseitig und stehen 2015 mit leichten Anpassungen zur Verfügung. Eine Kürzung gab es bei der Beratungsförderung. Zwei Beratungsbausteine des „Energielotsen Altbau" wurden aus der proKlima-Förderung genommen. Dafür verbessert sich das Angebot der BAFA-Vor-Ort-Beratung. Diese wird am 1. März 2015 stärker an die Bedürfnisse der Praxis angepasst. Die BAFA-Vor-Ort-Beratung ist ein Energiegutachten, das ein unabhängiger Energieberater nach einer Bestandsaufnahme vor Ort erstellt. Es informiert über den energetischen Gebäudezustand und mögliche Verbesserungen.

Der neue Zuschuss liegt bei 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten beziehungsweise bei maximal 800 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und maximal 1.100 Euro bei Mehrfamilienhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten. Neu ist außerdem: Für die zusätzliche Erläuterung des Energieberatungsberichts in einer Wohnungseigentümerversammlung oder Beiratssitzung gibt es einen Zuschuss in Höhe von 100 Prozent der förderfähigen Beratungskosten beziehungsweise maximal 500 Euro. Hausbesitzer können zudem von der Aufstockung der KfW-Förderbankmittel um rund 200 Millionen Euro auf zwei Milliarden im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) profitieren. Darüber hinaus ist eine steuerliche Absetzbarkeit von energetischen Modernisierungen geplant.

Erneuerbare Energien effizient nutzen

Große Nachfrage verzeichnet auch das Förderprogramm „proKlima-Erneuerbare". Die Förderbedingungen für Solaranlagen, Wärmepumpen oder Heizanlagen für Holzpellets oder Holzhackschnitzel bleiben weitestgehend unverändert. Eine wichtige Änderung gibt es bei den Solarwärmeanlagen in Schulen, Vereinen und anderen öffentlichen Einrichtungen. Hier hat proKlima ab 2015 auf eine Ertragsförderung umgestellt, um eine gute Installationsqualität zu belohnen. Neu im Förderkatalog ist die messtechnische Erfassung des Bedarfs an Trinkwarmwasser (TWW) in Höhe von maximal 500 Euro. Diese soll dazu beitragen, dass vor einer Modernisierung der Warmwasserbedarf eines Gebäudes besser eingeschätzt und die Anlagentechnik richtig dimensioniert werden kann.

Der sogenannte „Effizienzbonus TWW" zielt auf Mehrfamilienhäuser, Schulen und Vereine. Nutzbar ist die Messung für die Dimensionierung von Solarwärmeanlagen, Holzheizungen und Wärmepumpenanlagen. proKlima bezuschusst beim Einsatz von erneuerbaren Energien zur Wärmeversorgung auch hochwertig gedämmte Wärmespeicher. Der „Effizienzbonus Wärmespeicher und -verteilung" wird jedoch angesichts der hohen Nachfrage in diesem Jahr auf 1.000 Euro gesenkt. Dadurch sollen 2015 möglichst viele Antragsteller von der Förderung profitieren. Die geförderten Fabrikate werden bei proKlima gelistet und können abgefragt werden.

Mit geringen Anpassungen fortgesetzt wird das proKlima-Förderprogramm „Kraft-Wärme-Kopplung" für den  Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz oder den Einbau eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) beziehungsweise einer stromerzeugenden Heizung. Zusätzlich bietet die Landeshauptstadt Hannover eine eigene KWK-Förderung an.

Für Privathaushalte interessant ist nach wie vor die Stromlotsenberatung. Sie kostet durch die proKlima-Förderung für den Kunden lediglich 20 Euro und beinhaltet eine Vor-Ort-Beratung zu Stromsparmöglichkeiten und ein Starterpaket.

Für Handwerksbetriebe sowie Architektur- und Planungsbüros, die an einem proKlima-Förderprojekt beteiligt sind, ist noch eine weitere Änderung relevant. Gefördert werden firmeninterne Schulungen, die dazu dienen, das Leistungsangebot der Unternehmen auf hocheffiziente und mit hoher Qualität eingebaute Komponenten zu erweitern.

Weitere Informationen zu den proKlima-Förderprogrammen finden Interessierte unter www.proklima-hannover.de. Die Zuschüsse des enercity-Fonds gibt es für Maßnahmen im Gebiet der Städte Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze. Die proKlima-Experten sind von Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr telefonisch unter der Nummer (0511) 430-19 70 erreichbar.

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