SolarBUS und ecovillage: Fördermittel für beispielhaften Klimaschutz
Region Hannover unterstützt Projekte mit insgesamt ca. 120.000 Euro
Hannover. Für einen Bus-Oldtimer scheint schon bald nicht nur die Abendsonne: Der für Stadtrundfahrten eingesetzte SETRA S9, Baujahr 1964, der Firma BussaNova erhält einen modernen und klimafreundlichen Antrieb. Die Dieselmaschine des Fahrzeugs wird ausgebaut und durch einen Elektromotor ersetzt. Die für die Sightseeing-Touren benötigte Energie ist zu 100 Prozent erneuerbar und wird unter anderem durch eine auf dem Dach des Gefährts installierte Photovoltaikanlage erzeugt. Die Region Hannover unterstützt im Rahmen ihrer „Leuchtturmrichtlinie“ das Vorhaben mit rund 78.000 Euro. Für Rike Arff, Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover, ist der zukünftige SolarBUS eine „rollende Werbung“ für neue, schadstoffarme Lösungen in der Personenbeförderung – auch im Freizeitbereich. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist das geplante „kalte Nahwärmenetz“ für das ecovillage auf dem Kronsberg zur klimaneutralen und erneuerbaren Versorgung des Quartiers. Die Förderung hier: 42.500 Euro.
Die Umrüstung eines inzwischen 57 Jahre alten Busses auf umweltfreundlichen Elektroantrieb soll nicht nur die Attraktivität der Marke „Stadtbekannt & Co.“ - Stadtrundfahrten mit Spaß, Unterhaltung und Infotainment - steigern, sondern auch einen beispielgebenden Beitrag zur Reduktion der Verkehrsemissionen leisten, so die Begründung für den Förderentscheid der Region Hannover: „Das Fahrzeug selbst sowie das touristische Angebot durch entsprechende Programme und Tour-Gestaltungen haben ein starkes Kommunikationspotenzial und unterstützen uns auf dem Weg zu einer klimaneutralen Region Hannover.“.
Der Oldie-Bus hat eine Fahrleistung von rund 14.000 Kilometern jährlich (200 Stadtrundfahrten plus Sonderfahrten). Bei einem Verbrauch von 30 Litern auf hundert Kilometer für das Fahrzeug entspricht dies einem jährlichen Gesamtverbrauch an Dieselkraftstoff von 4.200 Litern. Ein Liter Diesel verursacht Emissionen von 3,08 Kilogramm CO2eq/l, die Gesamtersparnis beträgt in der Summe 12.940 Kilogramm (rund 13 Tonnen) CO2.
ecovillage Kronsberg
Das für das ecovillage in Hannover-Kronsberg bereits bekannte Konzept des „kalten Nahwärmenetzes“ mit Erdwärmesonden und Wärmepumpen zur klimaneutralen und erneuerbaren Quartiersversorgung mit Strom und Wärme kann mit Förderung der Region Hannover von der ecotopia Dienstleitungsgesellschaft Hannover weiter vertieft und umgesetzt werden. Dazu gehört auch der Ansatz, Mieterstrom aus PV-Dachanlagen (1,5 MWp) und einen Stromspeicher einzusetzen.
Mit der Förderung wird die erforderliche Kommunikation, Koordination und Abstimmung der einzelnen Maßnahmenumsetzungen mit den künftigen Nutzerinnen und Nutzern unterstützt. Für die technische Umsetzung sind weitere Fördermittel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt. Die Förderung über die Leuchtturmrichtlinie erfolgt vorbehaltlich der Förderung durch die BAFA.
Förderrichtlinie für Projekte mit „Leuchtturmcharakter“
Die Region Hannover vergibt die Zuschüsse auf Basis der Richtlinie zur Förderung regional bedeutsamer Klimaschutzvorhaben. Seit 2013 wurden insgesamt 111 Anträge auf Förderung gestellt und davon wurden 53 bewilligt, wobei 47 Projekte letztlich erfolgreich umgesetzt wurden. Ein Faltblatt mit allen wesentlichen Informationen, das Antragsformular und Projektbeispiele sind abrufbar auf www.hannover.de/leuchtturmrichtlinie.