22.11.2017 Solarenergie, Burgdorf, Lehrte, Sehnde, Uetze, Windenergie, Bauen & Modernisieren, Strom sparen, Umweltverträgliche Mobilität, Akteure & Partner

Veranstaltung in Lehrte mit vier Kommunen

Energiewende wird vor Ort gemacht

An zahlreichen Infoständen wurde gezeigt, wie Klimaschutz vor Ort umgesetzt wird. Foto: Mirko Bartels

Was jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann und wie sich die Energiewende in den Kommunen gestalten lässt, war am 21. November Thema in der Städtischen Galerie Lehrte. Die Bürgerinnen und Bürger der Städte Burgdorf, Lehrte, Sehnde und der Gemeinde Uetze waren eingeladen, ihre Ideen und Vorschläge bei der Veranstaltung "Erfolgsstrategien für die Energiewende vor Ort" einzubringen und sich beim "Markt der Möglichkeiten" inspirieren zu lassen. An Infoständen wurde gezeigt, wie Klimaschutz vor Ort umgesetzt wird und auf welch vielfältige Weise man sich engagieren kann. Vertreten waren der Allgemeine Deutsche Fahrradclub e.V. (ADFC) Lehrte/Sehnde, der ADFC Burgdorf/Uetze, die Avacon Netz GmbH, enercity, die WindStrom Erneuerbare Energien GmbH, die NaturEnergie Region Hannover eG sowie die Gastgeber-Kommunen und die Klimaschutzleitstelle der Region.

Prof. Volker Quaschning aus Berlin stimmte als Redner die etwa 140 Teilnehmenden zum Thema "Strom, Wärme, Verkehr – Was muss sich für einen erfolgreichen Klimaschutz ändern?" ein. Wer die vereinbarten Klimaschutzziele ernst nehme, müsse seine Klimaschutzbemühungen drastisch intensivieren. Ein für das Jahr 2019 erwarteter Stopp des Windenergieausbaus stehe dem zum Beispiel diametral entgegen. Bei der anschließenden Gesprächsrunde mit den Bürgermeistern der vier Kommunen stellten Alfred Baxmann (Burgdorf), Klaus Sidortschuk (Lehrte), Carl Jürgen Lehrke (Sehnde) und Werner Backeberg (Uetze) die spannendsten Projekte und Aktivitäten in ihren Kommunen vor. Gleichzeitig benannten sie die Hemmnisse und äußerten Wünsche an die Bundespolitik.

Klaus Sidortschuk betonte die wichtige Rolle von Energiegenossenschaften bei der Umsetzung der Energiewende. So könnte die Lehrte-Sehnde eG noch viel mehr zur Energiewende beitragen, werde aber durch die energiepolitischen Vorgaben aus Berlin ausgebremst. Alfred Baxmann wies darauf hin, in Burgdorf sei der Klimaschutz in allen Teilen der Verwaltung verankert. "Ohne Klimaschutz geht nichts, aber wir haben als Kommune vielfältige wichtige Aufgaben vor Ort, die alle bewältigt werden müssen", sagte er. Werner Backeberg hob hervor, dass es Uetze mit eigenen Gemeindewerken und -betrieben, Windenergieanlagen sowie Wärmenetzen gelinge, hohe Wertschöpfung vor Ort zu halten. "In Uetze kommt wirklich grüner Strom aus der Steckdose", so Backeberg. Carl Jürgen Lehrke forderte vom Bund mehr Verlässlichkeit bei den politischen Vorgaben. Schließlich gehe es bei der Umsetzung von Klimaschutz und Energiewende um große und langfristige Investitionen. "Wir brauchen Planungssicherheit", sagte er.

Eike Müller, Projektleiter Windenergie bei der Klimaschutzagentur, stellte dar, dass man in der Region Hannover - was die Stromnetze angeht - auf der sicheren Seite sei: "Die Netze sind den Anforderungen der Energiewende gewachsen." Auch der abschließende Talk mit den Klimaschutzbeauftragen von Burgdorf, Lehrte und Uetze sowie der Klimaschutzleitstelle der Region bot eine gute Grundlage für den Dialog mit allen Beteiligten.

Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, der mit seinem Team moderierte, ist überzeugt vom Format der Veranstaltungsreihe: "Den Bürgerinnen und Bürgern wird deutlich, welche Klimaschutzprojekte in ihrer Kommune laufen, wer sich in welchem Projekt engagiert und wie sie sich selbst vor Ort einbringen können."

Die Klimaschutzagentur organisiert für die Kommunen in der Region Hannover die Veranstaltungsreihe, die 2018 fortgesetzt werden soll. 

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