Auf dieser Seite wird ein Überblick gegeben über die Eigenschaften und die Nutzung des Brennstoffes Holz.

Moderne Holzheizungen bieten eine umweltbewusste und komfortable Wärmeversorgung. Wer sich heute für eine automatisch beschickte Holzfeuerung entscheidet, braucht auf den gewohnten Komfort einer Öl- oder Gasheizung nicht zu verzichten.

Umweltfreundlicher Brennstoff Holz

Holz ist Energie, die nachwächst. Beim Brennstoff Holz handelt es sich quasi um gespeicherte Sonnenenergie; Biomasse verbrennt zudem CO2-neutral: Das zuvor beim Pflanzenwachstum gebundene CO2 wird wieder freigesetzt und so der Kohlendioxidkreislauf geschlossen.

Weitere Vorteile

  • geringe Emissionen
  • Nutzung und Erhaltung des Waldes
  • keine Umweltrisiken bei Gewinnung, Transport und Lagerung
  • heimischer Energieträger
  • hohe Verfügbarkeit
  • Erdöl- und Gasvorkommen werden geschont
  • stabile Preise im Vergleich zu Heizöl
  • regionale Arbeitsplätze werden geschaffen und gesichert
  • zusätzliche Gewinne für Land- und Forstwirtschaft
  • Umwelt- und Artenschutz bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung

Feinstaub

Bei der Verbrennung von Holz entsteht immer eine gewisse Menge an Emissionen, darunter auch Feinstaub. Diese feinen Partikel können durch das Einatmen die Gesundheit beeinträchtigen. Holzfeuerungsanlagen sind für 13 Prozent der Feinstaubemissionen in Deutschland verantwortlich, Verkehr und Industrie  für 87 Prozent. Den größten Anteil tragen bei den Holzfeuerungsanlgen die Anlagen, die älter als 20 Jahre sind. Zur Reduzierung der Feinstaubbelastung ist die Kleinfeuerungsverordnung (1. BImschV) verschärft worden. Mehr Infos

Wieviel Feinstaub tatsächlich entsteht, hängt von mehreren Faktoren ab - zum Beispiel von Art und Alter der Heizanlage und von der Qualität des Brennstoffes. Tipps und Infos gibt das Infoblatt "Umweltschonendes Heizen mit Holz" (pdf) von proKlima.

Herkunft des Holzes

Zu den Energiepflanzen zählen unter anderem schnell wachsende Baumarten. Aus ökonomischen Gründen wird aber die Nutzung von Rückständen bevorzugt, die in der land- und forstwirtschaftlichen Holz- und Pflanzenproduktion anfallen. Darüber hinaus kann man Industrie- und Sägerestholz sowie Altholz für Heizzwecke nutzen.

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Holz als Brennstoff

Holzsortimente

Moderne Holzfeuerungsanlagen können mit Stückholz, Hackschnitzeln oder Pellets betrieben werden. Während Stückholz und Hackschnitzel als Energieträger eher für ländliche Gebiete geeignet sind, kann mit Holzpellets auch im städtischen Raum geheizt werden. Wegen der strengeren Vorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen bis Ende 2006 in der Bundesrepublik rund sieben Millionen Heizungsanlagen erneuert werden, wobei der Einbau moderner Holzheizkessel eine Alternative beim Ersatz von Heizanlagen ist.

Heizwert

Der Heizwert von Holz ist im Gegensatz zu fossilen Energieträgern nicht konstant, sondern hängt vom Wassergehalt ab. Erntefrisches Holz hat einen Wassergehalt von rund 50 Prozent und einen Heizwert von 2,2 kWh/kg; in lufttrockenem Zustand (Wassergehalt 15 Prozent) beträgt der Heizwert 4,3 kWh/kg (zum Vergleich: 1 l Öl entspricht 10 kWh). Das Holz sollte also möglichst trocken sein, auch im Hinblick auf eine saubere Verbrennung.

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Pellets

Der Brennstoff

Holzpellets sind zylindrische Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (z.B. Sägemehl, Hobelspäne), das bei der Holzverarbeitung anfällt. Die unter hohem Druck hergestellten Pellets haben einen Durchmesser von sechs bis acht Millimeter und eine Länge von zehn bis 30 Millimeter. Der Wassergehalt liegt bei acht bis zehn Prozent, der Heizwert beträgt etwa 5 kWh/kg, was dem eines halben Liters Heizöl entspricht.Die Qualitätsanforderungen an Pellets sind in der neuen EU-Norm EN 14961-2  festgelegt, die am 1. Januar 2010 in Kraft trat (Infos auf www.depv.de), was gleichbleibende Brennstoffeigenschaften garantiert. Pellets werden u. a. in Säcken á 15 bzw. 25 kg verkauft. Lose Ware, die per Tankwagen angeliefert wird, ist jedoch günstiger, wobei der Brennstoff direkt in den Lagerraum eingeblasen wird. Händleradressen finden sich z.B. unter www.carmen-ev.de.

Kaminöfen

Ein Pelletkaminofen ist eine behagliche Wärmequelle für den Wohnraum. Mit einem regelbaren Leistungsbereich zwischen zwei und zehn kW eignet er sich auch zur Wärmeversorgung von Passiv- oder Niedrigenergiehäusern. Ein im Ofen eingebauter Brennstoff-Vorratsbehälter ermöglicht einen Dauerbetrieb von etwa 70 Stunden und mehr. Die Pellets werden in der Regel aus handelsüblichen Säcken nachgefüllt. Kaminöfen mit Wasserwärmetauschern ermöglichen die Anbindung an das Heizungssystem. Etwa 80 Prozent der erzeugten Wärme sind für die Heizung der anderen Räume und die Warmwasserbereitung verfügbar, 20 Prozent werden an den Raum abgegeben, in dem der Pelletofen steht. Besonders effiziente und emissionsarme Pelletöfen sind mit dem "Blauen Engel" ausgezeichent (Liste auf www.blauer-engel.de).

Zentralheizungskessel

Pelletkessel mit Nennleistungen zwischen 10 kW und 30 kW eignen sich sehr gut als Zentralheizungen für Ein- und Zweifamilienhäuser. Sie sind ähnlich komfortabel wie Ölheizungen, da Brennstoffzuführung und Verbrennung vollautomatisch ablaufen und lediglich die - als Dünger nutzbare - Asche alle ein bis zwei Monate pro Heizsaison zu entsorgen ist. Der Wärmetauscher des Kessels muss hin und wieder gereinigt werden, entweder manuell oder automatisch. Besonders effiziente und emissionsarme Pelletheizkessel sind mit dem "Blauen Engel" ausgezeichent (Liste auf www.blauer-engel.de).

Lagerraum

Bei einer Pelletzentralheizung ist ein Lagerraum erforderlich. Als Faustregel gilt, dass 0,9 m³ Lagerraum-Bruttovolumen pro kW Heizlast benötigt werden. Wenn eine Ölheizung durch einen Pelletkessel ersetzt wird, ist in der Regel dort, wo der oder die Heizöltanks standen, genügend Platz für die Lagerung der Pellets vorhanden. Sie können auch in einem Sacksilo oder in einem Erdtank gelagert werden.

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Hackschnitzel

Brennstoff

Hackschnitzel werden mithilfe eines Hackers aus Schwach- und Waldrestholz produziert, das heißt aus den Abschnitten der Bäume, die sich nicht für die Nutzholzproduktion eignen. Gebrauchtholz wird mit Schreddern verarbeitet, die auch für sperriges Material geeignet sind. Die Hackschnitzel sind etwa einen bis sechs Zentimeter lang und werden je nach Größe und Wassergehalt in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Durch die Schüttfähigkeit des Brennstoffs sind Transport, Lagerung und eine vollautomatische Beschickung der Feuerungsanlage problemlos möglich. Feines Hackgut wird überwiegend in kleineren Hackschnitzelheizungen verbrannt, da deren Beschickungseinrichtungen nicht für grobes Material ausgelegt sind.

Hackschnitzel-Heizanlagen

Hackschnitzelkessel decken mit Wärmeleistungen zwischen etwa 15 kW und 15 MW einen sehr weiten Einsatzbereich ab. Dabei können je nach Feuerungstyp auch waldfrische Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von bis zu 60 Prozent sauber verbrannt werden. Größere Anlagen mit mehr als 100 kW eignen sich z. B. zur Versorgung von Mehrfamilienhäusern, Industriebetrieben und Schulzentren oder zur Nahwärmeversorgung von Neubaugebieten.

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Stückholz

Brennstoff

Stückholz wird meist aus minderwertigem Holz gewonnen, das bei der Durchforstung oder als Rückstand bei der Stammholzernte anfällt. Das Holz sollte vor der Lagerung auf die benötigte Länge von 30 bis 50 cm geschnitten und gespalten werden, damit es gut trocknen kann und bequem in den Kessel passt. Mindestens zwei Jahre muss es dann regengeschützt im Freien lagern, um einen ausreichend geringen Wassergehalt zu erreichen. Die überdachte Lagerfläche sollte den Holzbedarf für zwei bis drei Jahre aufnehmen können.

Stückholzkessel

Die meisten modernen Stückholzkessel sind gebläseunterstützte Holzvergaserkessel, die vorwiegend mit Leistungen zwischen 15 und 50 kW angeboten werden. Herzstück ist eine Hochtemperaturbrennkammer, in der die aus der Glut entweichenden Holzgase mit Luft verwirbelt werden und bei hohen Temperaturen vollständig verbrennen. Die Brenndauer (und damit der Heizungskomfort) eines Stückholzkessels hängt unter anderem vom Füllraumvolumen und Kesselwirkungsgrad sowie von dem Brennstoff und der Betriebsweise (Volllast, Teillast) ab und liegt bei vier bis zwölf Stunden. Stückholzkessel sollten stets in Kombination mit einem Warmwasserspeicher (Pufferspeicher) installiert werden. Damit lässt sich der Betrieb des Holzkessels vom tatsächlichen Wärmebedarf des Heizungssystems entkoppeln.

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Kombination mit Solaranlage

Damit sich der Wohnraum, in dem der Pelletofen steht, in der warmen Jahreszeit nicht zu sehr aufheizt, ist es sinnvoll, warmes Wasser mit Solarenergie zu erzeugen. Dabei bildet ein Pufferspeicher die Schnittstelle zwischen Pelletheizung und Solarsystem. Auch Zentralheizungskessel werden durch die Kombination mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung insbesondere in den Sommermonaten entlastet.

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