Die deutsche Automobilindustrie hat sich vor dem Hintergrund von Klimawandel und zur Neige gehender fossiler Ressourcen festgelegt: „Die Elektrifizierung des Antriebstranges ist unumkehrbar“, lautet die Maxime nach mehr als 100 Jahren verbrennungsmotorgestützter Mobilität – das Zeitalter der Elektromobilität bricht an und langsam aber sicher werden immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeugmodelle präsentiert.

Doch was ist das eigentlich, Elektromobilität?

Unter Elektromobilität, kurz E-Mobilität, sind alle Fortbewegungsmittel zusammengefasst, die mittels elektrischer Energie angetrieben werden. Die entsprechenden Elektrofahrzeuge, E-Mobile, werden nach Kraftfahrzeugen (Pkw, Lkw, Motorräder, Roller, Sonderfahrzeuge) sowie Fahrrädern (Pedelecs, S-Pedelecs, E-Bikes) unterschieden und beinhalten einen Batteriespeicher, der wiederholt aufladbar ist.

Elektrische Kraftfahrzeuge

Bei den sogenannten BEV (Battery Electric Vehicles) handelt es sich um ausschließlich batterie-elektrisch betriebene Fahrzeuge, die über das Stromnetz geladen werden. REEV (Range Extended Electric Vehicles) verfügen zusätzlich über einen kleinen Verbrennungsmotor zur Reichweitenverlängerung. Und bei HEV (Hybrid Electric Vehicles) handelt es sich um Hybridfahrzeuge, die sowohl mit einem vollwertigen Verbrennungsmotor als auch mit einem Elektromotor ausgestattet sind, ohne jedoch zwingend über eine externe Lademöglichkeit zu verfügen. PHEV (Plug-In-Hybrid Electric Vehicles) beinhalten zusätzlich eine externe Lademöglichkeit.

Elektrische Fahrräder

Fahrräder, die über einen batteriegespeisten Elektromotor zur Tretunterstützung bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h verfügen, werden als Pedelecs bezeichnet. Höhere Geschwindigkeiten werden nur durch entsprechenden Körpereinsatz des Radlers erreicht. Verkehrsrechtlich gelten Pedelecs als Fahrräder und bedürfen daher weder einer Zulassung beim Straßenverkehrsamt noch sind sie führerscheinpflichtig.

Anders verhält es sich bei den schnelleren Pedelecs, sogenannten S-Pedelecs (Tretunterstützung bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h): Diese zählen verkehrsrechtlich nicht mehr zu den Fahrrädern, sondern zu den Kleinkrafträdern und sind somit versicherungs- und führerscheinpflichtig. Fahrer, die nach dem 1. April 1965 geboren wurden, benötigen mindestens die Bescheinigung einer bestandenen Mofa-Prüfung bzw. eine höherwertigere Fahrerlaubnis. Zudem ist eine Betriebserlaubnis bzw. eine Einzelzulassung des Herstellers vom Kraftfahrtbundesamt erforderlich.

E-Bikes hingegen können bis zur Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h rein elektrisch, auch ohne Pedalaktivitäten des Fahrers, über einen Drehgriff bzw. Schaltknopf gefahren werden. Auch für E-Bikes sind Betriebserlaubnis, Versicherungskennzeichen und mindestens die Bescheinigung einer bestandenen Mofa-Prüfung vorgeschrieben.

Eine Helmpflicht besteht für keine dieser drei Fahrradarten, empfehlenswert ist der Kopfschutz aber in jedem Fall.

Warum Elektromobilität?

Treibhausgas-Emissionen reduzieren, Energieverbräuche minimieren: Das sind die Ziele, die sich Bundesregierung und EU angesichts des fortschreitenden Klimawandels für die kommenden Jahre in Klima- und Verkehrspolitik gesetzt haben – und die Elektromobilität kann zur Erfüllung dieser Vorsätze beitragen.

Elektrisch fahren ist sauber – wenn der erforderliche Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird und schon bei Fahrzeugherstellung und späterer -entsorgung ressourcenschonend geplant und gearbeitet wird, wird das E-Mobil fast zum Null-Emissionsfahrzeug.

Elektrisch fahren ist leise – im Niedergeschwindigkeitsbereich bis etwa 35 km/h ist ein E-Mobil kaum hörbar und schont damit die Umwelt auch akustisch.

Elektrisch fahren ist sicher – die heute angebotenen Elektromobile erfüllen die gleichen hohen Sicherheitsstandards wie herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.

Elektrisch fahren ist günstig – E-Mobile sind unabhängig von steigenden Benzinpreisen sowie schwindenden Erdölreserven und im Fahrbetrieb deutlich effizienter und wartungsärmer als herkömmliche Fahrzeuge. Die derzeit höheren Anschaffungskosten werden in Folge zunehmender Marktdurchdringung zukünftig sinken.

Elektrisch fahren ist ideal – für alle, die üblicherweise nicht mehr als 150 Kilometer täglich fahren, denn dies ist die derzeit durchschnittliche Reichweite moderner E-Mobile. Geladen werden können die Elektrofahrzeuge sowohl an der heimischen Steckdose, beim Arbeitgeber – sofern dieser zustimmt – oder an öffentlichen Ladesäulen, von denen zunehmend mehr installiert werden.

Elektrisch fahren ist Spaß – kraftvoll beschleunigen, leise dahin gleiten, dem Tankwart ein freundliches Lächeln schenken und das gute Gefühl, aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

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