30.01.2024 Unternehmen, Hannover

58 ÖKOPROFIT-Unternehmen ausgezeichnet

Landeshauptstadt Hannover. Mit praxisnahen und nachhaltigen Verbesserungen die Umwelt geschont und gleichzeitig Betriebskosten gespart: In der aktuellen Runde des Programms ÖKOPROFIT Hannover erhielten an diesem Montag (29. Januar) 13 Unternehmen erstmals ihre Auszeichnung als ÖKOPROFIT-Betrieb (Einsteiger-Runde). Darüber hinaus haben Hannovers Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel und die stellvertretende Regionspräsidentin Ute Lamla Urkunden an 45 Unternehmen ausgehändigt, die als Klub-Mitglieder wiederholt an dem Programm teilnahmen. In der aktuellen Runde (2022/23) haben sich die Unternehmen insgesamt 261 Einzelmaßnahmen vorgenommen und davon bereits den Großteil begonnen oder umgesetzt. Insgesamt werden und wurden dabei Kosten in Höhe von 2,05 Millionen Euro gespart. Mit den geplanten Einsparungen werden es 2,64 Millionen Euro. Zugleich wurden circa 3.125 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen eingespart. Die geplanten Einsparungen berücksichtigt, steigt die Zahl auf 4.886 Tonnen.

„Seit bald 25 Jahren stellen wir mit ÖKOPROFIT Hannover immer wieder aufs Neue fest, dass sich Ökologische und ökonomische Ziele hervorragend miteinander verknüpfen lassen. Auch in dieser Runde haben die Teilnehmenden bewiesen, dass sich ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz lohnt. Bei den Prüfungen fiel auf, dass viele Betriebe noch einmal mehr als in den Vorjahren in Maßnahmen investiert haben“, sagte Anja Ritschel und unterstrich: „Das ist auch weiterhin dringend geboten, denn für den Klimaschutz sind ein verminderter Einsatz fossiler Brennstoffe und eine Umstellung auf erneuerbare Energien für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen eminent wichtig.“

Die stellvertretende Regionspräsidentin Ute Lamla ergänzte: „Ich gratuliere allen Unternehmen, die aktuell mit ÖKOPROFIT erfolgreich ein betriebliches Umweltmanagement eingeführt oder weiterentwickelt haben. Eine kontinuierliche Verbesserung ist ein Marathon, der sich lohnt. Es geht darum, als Unternehmen gut im Wettbewerb zu bestehen und den Klimawandel zu verlangsamen oder aufzuhalten.“

Alle teilnehmenden Unternehmen haben sich in den vergangenen anderthalb Jahren intensiv mit Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen auseinandergesetzt und konsequent ihre Umweltziele verfolgt. Hilfreich waren dabei 22 Workshop-formate, mehr als 140 individuelle Betriebstermine mit Expert*innen sowie innerhalb der Unternehmen viele weitere Umweltteam- und Arbeitssitzungen. Das Ziel lautete stets: nachhaltiger zu wirtschaften und so auch Kosten zu reduzieren.

Zu den umgesetzten Optimierungsmaßnahmen gehörten zum Beispiel der Austausch von konventionellen Leuchtmitteln hin zu LED-Substituten oder die Einführung eines intelligenten Energiemonitorings. Die Umsetzungen in den Betrieben sind bedingt durch ihre Kerntätigkeit sehr unterschiedlich, die Einsparungen werden zum Beispiel durch angepasste Laufzeiten von Saunen, die Nutzung von Nachwärme eines Backofens sowie den Einsatz von Bewegungsmeldern und die Reduktion von Leuchtmitteln erreicht.

Besonders für diese Programmrunde war ein Fokus auf Maßnahmen in den Bereichen Biodiversität und Klimaauswirkungen. Zahlreiche Betriebe haben sich eine naturnahe Gestaltung des Firmengeländes und den Bezug von Ökostrom bzw. selbst produzierten Strom zur Aufgabe gemacht.

Stichwort ÖKOPROFIT (Hintergrundinformationen):

Die Initiative ÖKOPROFIT wurde 1991 vom Umweltamt der Stadt Graz ins Leben gerufen und ist heute ein internationales Vorzeigemodell für eine erfolgreiche Kooperation zwischen lokalen Umweltbehörden und kleinen und mittleren Unternehmen. Der Programmname steht für „ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik“. Als eine der ersten Kommunen Deutschlands hat die Landeshauptstadt Hannover 1999 das Konzept umgesetzt – als ein Projekt der lokalen Agenda 21. Der erste Durchgang begann mit elf Betrieben im Jahr 2000. Die Region Hannover beteiligt sich seit 2006 an dem Projekt.

ÖKOPROFIT ist aus dem Wunsch heraus entstanden, nicht nur ehrgeizige Umweltziele und wirtschaftliche Effizienz zu erreichen, sondern auch um die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Unternehmen zu verbessern. Die Forderung nach einer ökologischen und sozialen Wirtschaftsförderung entstammt sowohl dem Dialog mit der Stadtgesellschaft als auch einer Anhörung der Wirtschaft im Rahmen des Beteiligungsprozesses für eine Agenda 21. Das Programm unter der Leitung der Wirtschaftsförderung der Stadt Hannover wird mit professioneller Unterstützung der Umweltberatungsunternehmen Arqum und Wessling durchgeführt. Seit Programmstart sind über 230 Betriebe in Stadt und Region Hannover als ÖKOPROFIT-Betriebe ausgezeichnet worden.

Das Programm besteht aus der Einsteiger-Runde und dem ÖKOPROFIT-Klub. Der Klub ist ein Angebot an die Unternehmen, sich vertiefend im Bereich des betrieblichen Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit zu informieren, ihre Erkenntnisse aus dem Basisprogramm zu intensivieren und bestehende Umweltmanagementsysteme zu pflegen. Unter den Klubmitgliedern engagieren sich einige Unternehmen bereits seit 20 Jahren im ÖKOPROFIT-Programm.

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