Klimaschutz in Langenhagen

Klimaschutz ist in Langenhagen kein Fremdwort: In der Stadt wurden bereits viele Projekte zur Energieeinsparung und -effizienz angeschoben und umgesetzt. Das Klimaschutz-Aktionsprogramm, das 2010 vom Rat beschlossen wurde, liefert ein Bündel von Maßnahmen, die die Kommune langfristig klimafreundlicher machen soll.

Mit 54 Blockheizkraftwerk-Anlagen (BHKW) und der Gesamtleistung von 6.300 kW war Langenhagen 2013 mit Abstand der Spitzenreiter des Klimaschutzwettbewerbs CO2NTEST in der Region Hannover. Die Energieprojekt-Gesellschaft Langenhagen als jeweils 50%-Tochter von Stadt und enercity hat bereits mehrere Nahwärmenetze aufgebaut und wird im Geschosswohnungsbau im Eichenpark weitere Gebäude versorgen (Gesamtleistung 3.565 kWel).  Im Nahwärmegebiet Weiherfeld läuft bereits seit 2008 eine Biogasanlage erfolgreich; insgesamt werden dort rund 1.600 Haushalte mit Nahwärme versorgt.

Langenhagen ist eines der Pilotprojekte des Landes beim energetischen Quartierskonzept Wiesenau und ist mit dem Sanierungsmanagement im Herbst 2014 gestartet. Zu den sozialen und städtebaulichen Zielen sollen nun auch die Klimaschutzziele auf Quartiersebene umgesetzt werden. Die Klimaschutzagentur ist bei der Umsetzung u.a. mit ihren Kampagnen einbezogen. Die KSG hat umfangreiche Sanierungs- und Neubauprojekte angeschoben und ist mit einigen Gebäuden bereits an die neue Nahwärmezentrale in der Grundschule angeschlossen. Hier sollen weitere Immobilienbesitzer für Sanierung bzw. Nahwärmeanschluss gewonnen werden.

Bei den öffentlichen Gebäuden sind bereits eine Sporthalle und ein Neubau mit Mensa und acht Klassen in Passivhausbauweise erstellt worden. Das in der Planung befindliche Schwimmbad soll mit KWK versorgt werden. Bei der Modernisierung der öffentlichen Gebäude werden energieeffiziente Standards zugrunde gelegt.

Und sogar das Abwasser wird effizient aufbereitet: Langenhagens Kläranlage erzielt im Optimierungsprozess u.a. mit neuen BHKW eine gesteigerte Gasausbeute und produziert mit einer PV-Anlage Solarstrom.

Und auch die Verwaltung leistet ihren Beitrag zum Klimaschutz: Zu externen Terminen können die Mitarbeiter auf Dienstfahrräder, drei neue Pedelecs oder auf eins der vier E-up-Mobile aus dem eigenen Fuhrpark zugreifen. Der Jugendfachdienst ist außerdem mit Teilautos von Stadtmobil unterwegs. Des Weiteren gibt es bereits vier Erdgas-Fahrzeuge und eine Elektroladesäule vor dem Rathaus.

Bei der Aktion Stadtradeln macht Langenhagen seit 2014 mit. Für die Einwohner sind drei öffentliche Carsharing-Standorte vorhanden. Die Straßenbeleuchtung wird seit 2010 überwiegend mit energieeffizienten Natriumdampf-Hochdrucklampen betrieben. In den vergangenen Jahren ist auch hier die LED-Technik auf dem Vormarsch.

Ein großes Potenzial stellen die über 4.200 Betriebe dar: Hier werden Energieeffizienzberatungen für KMU beworben und das Energie-Effizienznetzwerk für KMU, das 2013 gestartet ist und zweimal jährlich veranstaltet wird. Bei Neuansiedlungen wird auch mit Klimaschutzförderungen geworben. Einige Betriebe haben sich dem nachhaltigen Kooperationsprojekt Ökoprofit angeschlossen.

Außerdem gehört Langenhagen seit 1998 zum Fördergebiet des enercity-Fonds proKlima. 2014 wurden Maßnahmen mit insgesamt 200.000 Euro gefördert. Mit dem Fonds werden auch vielfältige Umweltbildungsaktivitäten in Schulen und Kitas ermöglicht. Das Schulenergieprojekt KeepCool wurde 2012 als pädagogisches Projekt zur Änderung von Nutzerverhalten gestartet.

Die Langenhagener Bevölkerung wird mit regelmäßigen, unabhängigen Beratungsangeboten zur Modernisierung wie „Gut beraten starten“, Solarwochen, Brennwertcheck-Aktion und Stromsparberatungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit angesprochen. Die Beratungsangebote werden durch Fachvorträge, Ausstellungen und Infomaterialien ergänzt.

Ein Maßnahmenvorschlag im Klimaschutz-Aktionsprogramm führte 2009 zu einer großen Bürgernachfrage nach Beteiligung an Bürgersolaranlagen: Auf der Grundschule Godshorn und einem Kirchengebäude wurden daraufhin zwei PV-Anlagen verwirklicht.

Erfolgreich ist Langenhagen auch im Klima-CO2NTEST: Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Saison wurde die Stadt Dritter in der Kategorie städtische Struktur. 2015 hat die Stadt ebenfalls teilgenommen.

Klimaschutz-Aktionsprogramm für Langenhagen

Mit dem Klimaschutz-Aktionsprogramm (KAP) verfügt die Stadt Langenhagen über ein Bündel von Maßnahmen für eine klimafreundliche Zukunft. Die Ziele der Klimaschutz-Aktionsprogramme der Regionskommunen und des 2014 beschlossenen Masterplans „100 % für den Klimaschutz“ legen eine hohe Marke an: Klimaneutralität in der Region Hannover bis 2050. Das bedeutet, dass die Einwohner pro Jahr nicht mehr als zwei Tonnen CO2 produzieren dürften. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 lag der Wert in Langenhagen bei 14,2 Tonnen.

Um das gesteckte Ziel zu erreichen, wurden und werden eine Reihe von Maßnahmen und Projekten angeschoben. Schwerpunktthemen des KAP sind unter anderem die energetische Modernisierung der öffentlichen Gebäude, der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, Energieeffizienz für Betriebe, Energiestandards bei Grundstücksvergabe, Beratungsangebote für die Bevölkerung und Institutionen.

Schliessen