Mit E-Mobilität auf Zukunftskurs - Handwerksbetrieb fährt seit sechs Jahren elektrisch
Zu den überzeugten Pionieren bei der betrieblichen Nutzung von Elektrofahrzeugen zählt in Hannover der Dachdeckerbetrieb von Jörg Ewald.
Ihm ist die derzeitige Diskussion um die Umweltzone in Hannover egal. Bereits 2010 hat er zwei Eco-Carrier angeschafft, sehr zweckmäßige, einfache Transportfahrzeuge eines kleinen Anbieters aus Wunstorf, der inzwischen nicht mehr aktiv ist. „Die E-Mobile passten schon damals gut zu unserem ökologischen Gesamtkonzept mit eigener Stromversorgung“, sagt Ewald. Mittlerweile gäbe es viel komfortablere Elektrofahrzeuge, allerdings nur wenige Modelle, die Handwerker und Gewerbetreibende brauchen. „Wir freuen uns, wenn die Autoindustrie bald zielgerichtete Lösungen anbietet. Wenn für unseren Betrieb passende E-Fahrzeuge im Angebot sind, kaufe ich sofort zwei weitere Lieferwagen. Denn es macht für mich keinen Sinn mehr, in die alte Technik mit Verbrennungsmotoren zu investieren“, sagt der Handwerksmeister. Für einige Kundentermine steigt Ewald seit kurzem sogar auf das E-Lastenrad, das er für seinen Betrieb erworben hat.
Bei der Diskussion um die E-Mobilität wird häufig die mangelnde Reichweite als Ko-Kriterium genannt. „Das ist für die meisten Handwerksbetriebe aber kein Problem“, erklärt Ewald. Im Schritt seien die Mitarbeiter der Betriebe zwischen 20 und 50 Kilometern am Tag unterwegs. Für diese Distanzen sind E-Fahrzeuge gut geeignet. „Wer wie ich im regenerativen Bereich unterwegs ist, lässt sich durch Mehrkosten für E-Fahrzeuge nicht schrecken, denn für mich zählt der Imagegewinn oder schlicht das gute Gefühl, aktiv ein Zeichen für die Energiewende zu setzen“, sagt Ewald. Jetzt seien die Hersteller am Zug, endlich die Masse und Auswahl an E-Fahrzeugen anzubieten, die für die Flotten der Handwerksbetriebe gebraucht werden.
Besonders attraktiv ist für Gewerbetreibende die derzeit sehr gute Fördersituation in der Region Hannover. „Neben dem neuen Umweltbonus des Bundes für E-Fahrzeuge können Kaufinteressenten auch die Ladebox durch den enercity-Fonds proKlima gefördert bekommen. Bis zu fünf Ladeboxen mit je 500 EUR werden pro Unternehmen bezuschusst“, erläutert proKlima-Programmleiter Matthias Wohlfahrt.
Abgerundet wird der Rundum-Service für Kaufinteressenten in der Region schließlich noch durch das kostenlose Beratungsangebot des E-Mobilitäts-Check, den die Klimaschutzagentur vermittelt und der von der Wirtschaftsförderung der Region Hannover unterstützt wird. „Unsere Fachberater analysieren den Mobilitätsbedarf und klären bei dem unkomplizierten Check offene Fragen rund um den Einstieg in die E-Mobilität direkt vor Ort im Unternehmen. Damit bieten wir den Betrieben eine wertvolle Entscheidungshilfe“, sagt Monika Dening-Müller von der Klimaschutzagentur Region Hannover. Anmeldungen für die 90-minütige Initialberatung für Unternehmen unter 0511 220022-84.